Die Rolle von Hilden und Haan im Film Als der Manta im Hildener See versank

Hilden/Haan. · Die Itterstadt hat als Kulisse viel zu bieten. Die legendäre Komödie „Manta Manta wurde in Hilden gedreht. Das Tatort-Duo Thiel und Börne tanzte in der Stadthalle. Aber auch Haan konnte Regisseur Wim Wenders für „Pina Bausch“ anlocken.

Tiefergelegt, breit und stark – Berties (Til Schweiger) Manta ist nicht nur ein Auto, es ist der unschlagbare „Wahnsinn auf Rädern“.

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Bertie ist stolzer Besitzer eines getunten Mantas mit Mattig-Breitbau. Mit seinen Kumpels Gerd, Hakan und Klausi teilt er die Leidenschaft für das Auto-Tuning. Als die vier mit einigen anderen Manta-Kollegen unterwegs sind, legt sich Bertie auf einer vierspurigen Straße mit einem GTI-Fahrer an. Der Streit soll in einem Rennen ausgetragen werden. Diese „Handlung“ wurde im Jahr 1991 zum Erfolgsrezept für eine der erfolgreichsten deutschen Filmkomödien: „Manta Manta“. Schauspieler wie Til Schweiger, Tina Ruland und Michael Kessler starteten mit diesem Film ihre Karrieren. Bei seiner Erstausstrahlung im Fernsehen bei RTL hatte der Streifen fast 11,5 Millionen Zuschauer. Und 1,2 Millionen hatten ihn zuvor im
Kino gesehen.

Was bis heute nur die wenigsten wissen. Der Baggersee, in dem Michael Kessler als Klausi sein Auto versinken lässt, liegt nicht im Ruhrgebiet. Die Szene wurde in Hilden gedreht, genauer gesagt an der Hildener Straße zwischen der Itterstadt und Langenfeld.. Auch der Radiosender „Radio 88“, der im Film vorkommt, wurde von den Produzenten im Kreis Mettmann aufgetan. Es ist das Studio von Radio Neandertal.

Hildener und Haaner Örtlichkeiten kann man immer wieder erkennen, wenn man genau auf manche Fernsehproduktionen schaut. Auch die beliebten Münster-Tatort-Ermittler Thiel und Börne (Axel Prahl und Jan-Josef Liefers) haben zwischendurch schon mal hier Station gemacht. In der Folge „Ein Fuß kommt selten allein“ wurde die Stadthalle 2016 zum Schauplatz eines Tanzturniers, das in dem Krimi eine Rolle spielt. Einen ganzen Tag lang dauerten die Dreharbeiten, doch im Film waren Außen- und Innenansichten der Itterstadt gerade einmal drei Minuten lang zu sehen. Immerhin: Die rund 40 Mitarbeiter des Filmteams sorgten in Münsters „Außenstelle“ für allerlei Aufsehen.

Eine ganz besondere Filmlocation hat auch Haan zu bieten. Die Grube Osterholz. Sogar das ganz große Kino machte dort schon Station. Der preisgekrönte Regisseur Wim Wenders nutzte die Kulisse für seine Hommage an die Ballett-Königin Pina Bausch. Bei einem Filmdreh der RTL-Action Serie „Alarm für Cobra 11“ gingen dagegen Karossen regelrecht über die Klippen. Explodierende Autos, die in die Tiefe stürzen, sind bei den Dreharbeiten schon beinahe der Klassiker.

Der inzwischen verstorbene Haaner Erfolgsregisseur Berengar Pfahl drehte auch gerne in seiner Heimatstadt. Für den Film „Griechische Küsse“ belegte er seinerzeit sogar die erste Etage des Rathauses. „Der Film spielt in Wuppertal, gedreht wird aber in Haan“, erklärte der Produzent seinerzeit. So wurde das Haaner Rathaus zum Wuppertaler Rathaus und der Haaner Sitzungssaal zum Trausaal, an dessen Fenster die Schwebebahn vorbeirauschte.

Auf dem Marktplatz neben der Reformationskirche in Hilden fiel vor einigen Jahren übrigens auch ein schräges Ehepaar auf, und zwar mit einer vampirolaktischen Flugshow. Fangen Spielen zwischen den Gästen des „Altes Café Fricke” – das war wenig später im Kinofilm „Die Vampirschwestern“ zu bewundern. Die erfolgreiche Romanreihe von Franziska Gehm wurde 2012 zum ersten Mal verfilmt. Der dritte Teil spielte am alten Markt in Hilden.

Immer wieder machen Kamerateams in Hilden und Haan Station. Die Gründe sind vielfältig: „Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, die den Unterschied ausmacht“, bestätigte eine Produzentin der Bavaria. Eine hübsche Fassade, ein Haus, das genau zu der beschriebenen Handlung passt – und schon spielt Hilden wieder eine Rolle.

Und wer weiß: vielleicht kommt Til Schweiger ja auch noch einmal hier durch – es muss ja nicht gerade wieder mit einem Manta sein.