Mettmanner Chefarzt Auszeichnung für Chirurgie durchs Schlüsselloch

Mettmann · Das Mettmanner Krankenhaus glänzt mit einem wichtigen Zertifikat.

Roman Bolotin ist Chefarzt der Gynäkologie am Evangelischen Krankenhaus (EVK) Mettmann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(Red) Für Roman Bolotin, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Evangelischen Krankenhaus (EVK) Mettmann, gab es zum wiederholten Mal das MIC III-Zertifikat durch die Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Endoskopie (AGE), informiert die Klinik. Nur rund 100 Ärzte in Deutschland sind demnach auf diesem höchsten Level der sogenannten Schlüssellochchirurgie zertifiziert und erfüllen nachweislich die hohen Anforderungen der Auszeichnung.

Voraussetzung ist zum einen, dass die Operateure auch die Zertifizierungsstufen MIC I und MIC II erfolgreich durchlaufen haben, darüber hinaus müssen binnen fünf Jahren mindestens 800 Bauchspiegelungen und 100 Gebärmutterspiegelungen durchgeführt worden sein. Mit der Zertifizierung auf dem höchsten Niveau endoskopischer Chirurgie ist Chefarzt Roman Bolotin nachweislich darin ausgezeichnet, auch sehr komplizierte gynäkologische Operationen mittels minimal-invasiver Technik durchzuführen, dazu zählen die Lymphknotenentfernungen im Bauch oder Operationen am Beckenboden.

Die Dauer einer endoskopischen Operation unterscheidet sich laut EVK nicht von der mittels klassischem Bauchschnitt, der entscheidende Unterschied liege in den Vorteilen für die Patientin. „Unsere Patientinnen haben nach der OP nur drei sehr kleine Schnitte, die Wundheilung verläuft in der Regel komplikationslos und auch die Schmerzen sind drastisch geringer als bei einer großen Naht über den Bauch. Daher können die Patientinnen zeitnah nach dem Eingriff nach Hause entlassen werden und schneller in den Alltag zurückkehren“, erklärt Chirurg Bolotin.

Mittlerweile beschäftigten alle modernen Kliniken minimal-invasive Operateure, meist aber auf MIC I und MIC II-Niveau. Hinzu komme, dass auch die Klinik eine entsprechende Infrastruktur in den OP-Sälen vorhalten müsse, um eine OP über den Bildschirm anbieten zu können. „Das endoskopische Operieren ist Übungssache und erfordert chirurgisches Geschick. Man schaut als Operateur auf einen Bildschirm, der das OP-Feld zeigt. Die 4K-Technik in unseren OPs ist hochauflösend und bietet uns Operateuren einen detaillierten Blick ins Innere der Patientin, sodass wir kleinste Strukturen gut erkennen und sehr genau operieren können“, erklärt Bolotin.

Grundsätzlich könne er alle Operationen minimal-invasiv anbieten, nur bei wenigen Eingriffen sei das Verfahren nicht zielführend. „Bei einigen onkologischen Erkrankungen, etwa Eierstockkrebs, müssen Operateure den Befund auch durch Tasten des Tumors prüfen und daher ist hier der Bauchschnitt notwendig. Ansonsten ist die schonende Schlüsselloch-OP die erste Wahl“, so der Chefarzt. Roman Bolotin, seit 2009 AGE-Mitglied, bildet auch seine Oberärztinnen in der minimal-invasiven Chirurgie aus, weitere Fortbildungen sind zudem in ausgewiesenen Zentren notwendig.

(RP)