Bürgermonitor Mieter lässt Sperrmüllberge samt Inhalt des Kühlschranks liegen
Leverkusen. · Der Bewohner eines Mietshauses in Schlebusch verzog unbekannt.
Der Platz vor ihrem Haus sei zu einer regelrechten Müllhalde verkommen. Die Bewohner des Hauses an der Ölbergstraße 15 sind verärgert. Seit dem Auszug eines Mieters aus dem Mehrfamilienhaus Mitte Januar hat sich allerhand Sperrmüll und Unrat vor ihrer Tür angesammelt.
Sofas, Kissen, Elektrogeräte – quer verteilt liegt der Hausrat auf dem Rasen. „Manchmal kommt jemand vorbei und nimmt sich was weg, andere werfen aus ihrem Fenster einfach etwas dazu“, berichtet einer der Anwohner, der namentlich nicht genannt werden möchte. Bis zuletzt habe sogar ein Kühlschrank dort gestanden, der mit Lebensmitteln gefüllt war. „Über ein solches Verhalten kann ich nur den Kopf schütteln. Das ist nicht schön anzusehen und zieht noch dazu Ungeziefer an.“ Aufgebracht zeigt der Bewohner seine Fotos, die er vom Müllberg seitdem gemacht hat. Was den Anwohnern aber noch bitterer aufstößt, ist die Tatsache, „dass sich niemand für die Beseitigung zuständig fühlte“. So jedenfalls der Eindruck einiger Hausbewohner.
Der Mitbewohner habe vor seinem Wegzug am 18. Januar tags zuvor Möbel und sonstiges Inventar vor die Tür gestellt und auch Sperrmüll angemeldet – nichts von alledem sei aber abgeholt worden. Bis am Donnerstagvormittag, als in einem ersten Schwung den Großteil des Unrats abgeholt wurde. Beim Vermieter, der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL), ist der Fall bekannt. Mehrfach beschwerten sich zuletzt die Anwohner über den Müllberg. WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues betonte auf anfrage, „dass auch wir verstimmt sind. Wir wollen unsere Anlagen in Ordnung halten. Auch wir sind nicht gut auf den Mieter zu sprechen und sind interessiert daran, mit ihm in Kontakt zu treten.“ Ins Detail will und darf er nicht gehen: Offenbar hat die WGL aber noch einige Dinge mit dem unbekannt verzogenen Ex-Mieter zu klären, der mit seinem Verhalten sein Umfeld
schädigte.
Bürger können Sperrmüll zweimal im Jahr kostenlos abholen lassen
In der Tat ist falsch abgestellter Sperrmüll mitunter auch eine finanzielle Last für die Allgemeinheit, sagt Claus-Dieter Steinmetz vom Entsorger Avea. „Wenn etwa Müll auf öffentlichen Flächen abgelegt wird, der Verursacher nicht zu finden ist und wir entsorgen müssen, geht das auf Kosten der Allgemeinheit.“ Es schlage sich dann bei den Müllgebühren nieder. Über die ist pro Haushalt das Entsorgen zweimal im Jahr abgedeckt. Wer Sperrmüll schriftlich, also etwa per Karte aus dem Abfallkalender, oder Mail oder Fax bestellt, „muss im Schnitt mit einer Wartezeit von vier Wochen rechnen. Wer das Ganze über die Abfall-App regelt, kann dort angebotene Termine sehen und sich für einen vormerken lassen“, erläutert Steinmetz. Die Avea benachrichtigt die Sperrmüll-Anforderer dann schriftlich über den Abholtermin. Am Abend vorher sollte der Spermüll rausgestellt werden. „Wer also seine Wohnung kündigt, dürfte noch ausreichend Zeit haben, die Sperrmüll-Frage zu klären.“ Wem das Prozedere zu lange dauere, der könne seinen Sperrmüll auch zum Wertstoffzentrum in der Fixheide bringen.