Versuchtes Tötungsdelikt in Mönchengladbach Obdachloser mit spitzem Gegenstand lebensgefährlich verletzt

Update | Mönchengladbach · Ein Obdachloser ist nachts mit einem spitzen Gegenstand angegriffen worden.

Ein an der Hindenburgstraße schlafender Wohnungsloser ist am Wochenende mit einem spitzen Gegenstand angegriffen und dabei lebensgefährlich verletzt worden. Das teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft erst am Montagnachmittag in einer gemeinsamen Presserklärung mit. Mittlerweile sei der 51-jährige Mann außer Lebensgefahr. Da die Polizei ein versuchtes Tötungsdelikt nicht ausschließt, ist eine Mordkommission eingerichtet worden.

Der Meldung zufolge hat das 51-jährige Opfer in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit zwei weiteren wohnungslosen Personen an der Hindenburgstraße in einem Hauseingang gegenüber vom Einkaufszentrum Minto geschlafen. Am Sonntag, gegen 3.30 Uhr, ist der Mann mit starken Schmerzen in der Brust wach geworden. Dann bemerkte er, dass er im Brustbereich eine blutende Wunde hatte.

Rettungskräfte sind zur Hindenburgstraße gerufen worden, die den Mann vor Ort behandelten. Die Helfer stellten dabei fest, dass das Opfer eine Verletzung am Oberkörper hatte, die mit einem spitzen Gegenstand beigebracht worden sein musste. Die Verletzung sei lebensgefährlich gewesen, meldeten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Die Rettungskräfte brachten den 51-jährigen Mann in ein Krankenhaus, wo er stationär verblieb. Nach Polizeiangaben von Montag ist der Schwerverletzte mittlerweile außer Lebensgefahr. Die genauen Umstände der Tat aber seien noch unklar. Ein mutmaßlicher Täter habe bisher nicht ermittelt werden können, teilt eine Polizeisprecherin auf Anfrage mit.

Zeugen, die am Sonntag, 10. Oktober, im Zeitraum zwischen 3 und 3.30 Uhr morgens etwas Verdächtiges in dem entsprechenden Bereich beobachtet haben, werden von der Polizei gebeten, sich zu melden. Das ist telefonisch möglich unter der Telefonnummer 02161/290.

Vor zwei Wochen wurde ein Mann mit schweren Kopfverletzungen gefunden

Zur Erinnerung: Erst vor zweieinhalb Wochen war ein Angriff auf einen Mann, der dem Obdachlosenmilieu zugehörig war, tödlich geendet. Am Donnerstag, 23. September, war an der Breitenbachstraße in der Nähe des Vitusbades – also unweit der Hindenburgstraße – ein 38-Jähriger mit einer schweren Kopfverletzung gefunden worden. Die Polizei wurde damals von der Feuerwehr
alarmiert.

Das schwerverletzte Opfer wurde in eine Düsseldorfer Klinik gebracht. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann nicht ansprechbar. Am Morgen danach starb der 38-Jährige, wie die Polizei später mitteilte. Polizei und Staatsanwaltschaft richteten daraufhin eine Mordkommission ein. Der Grund: Es bestehe der Verdacht, dass die schwere Kopfverletzung nicht durch einen Sturz, sondern durch Fremdeinwirkung
entstanden ist.

Eine Polizeisprecherin erklärte auf Anfrage, dass es bisher keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten – das mutmaßlich versuchte Tötungsdelikt am Sonntag und das Tötungsdelikt im September – bestehe. Gleichzeitig sei ein Zusammenhang auch nicht auszuschließen. Folglich werde auch die Tat im September in der aktuellen Ermittlung Beachtung finden.

Auch die Ermittlungen im Fall des getöteten 38-Jährigen laufen weiterhin auf Hochtouren, betont die Polizeisprecherin. Nach Beurteilung eines hinzugezogenen Rechtsmediziners bestand damals der Verdacht, dass die Kopfverletzung todesursächlich war. Zudem hatte es im Rahmen der Ermittlungen Hinweise darauf gegeben, dass sich in der Nacht vom 22. auf den 23. September eine körperliche Auseinandersetzung zwischen dem 38-jährigen Opfer und mehreren Männern zugetragen haben soll. Auch damals suchte die Polizei Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben.