154.682 Fahrzeuge mit MG
Die städtische Kfz-Zulassungsstelle zieht Bilanz. Nach der Abwrackprämie sinkt die Neuwagen-Zahl.
Mönchengladbach. Die große Liebe der Gladbacher zu neuen Autos ist wieder verblasst. Ein Jahr nach dem Start der Abwrackprämie bricht die Zahl der Zulassungen für Neufahrzeuge ein. Im Langzeitvergleich hat sie wieder Normalniveau erreicht. Als d ie Prämie im Februar vergangenen Jahres eingeführt wurde, waren 988 Neuzulassungen registriert worden.
Ein Jahr später sind es nur noch 783. Für den März diesen Jahres liegen zwar noch keine Zahlen vor, zu erwarten ist aber auch hier ein deutlicher Rückgang. Im letzten Jahr waren es im März 1..493 neu zugelassenen Fahrzeuge - der Höchststand des durch die Abwrackprämie ausgelösten Kauffiebers.
Insgesamt wurden 2009 12.701 Fahrzeuge neu zugelassen, das sind genau 1002 Fahrzeuge oder zehn Prozent mehr als im Jahr 2008. Dieser Höhenflug ist 2010 unwiderruflich vorbei. "Die Entwicklung in den ersten drei Monaten im laufenden Jahr zeigt, dass der Boom zu Ende ist", sagt Michael Koenen, Leiter der städtischen Zulassungsstelle an der Rheinstraße.
Außer den Zulassungszahlen wartet Koenen mit weiteren interessanten Zahlen auf: Kräftig zugelegt hat beispielsweise die Menge der Fahrzeuge mit MG-Kennzeichen. Rollten Ende 1999 insgesamt 149.540 Fahrzeuge über Gladbachs Straßen, stieg die Zahl in 2008 auf 153.717 und zum Ende vergangenen Jahres auf 154.682 Fahrzeuge an.
Zudem sind Wunschkennzeichen beliebter denn je: Jeder Dritte, der sein Fahrzeug neu anmeldet, möchte eins haben. Beliebte Merkmale sind Geburtsdaten, Schnapszahlen oder Initialien. Nach wie vor beliebt ist bei "Rheydtern" auch die Kombination MG-RY, die derzeit an schätzungsweise 5.000 Wagen angebracht ist.
Doch die Rheydter Lokalpatrioten sind nichts gegen die Exotik einer anderer Fahrergruppe. So fahren derzeit noch sechs Autos mit dem alten Grevenbroicher Kennzeichen GV und rund 150 mit der ausrangierte Ortsmarke RY umher. "Das sind Oldtimer, die eine Sondererlaubnis haben. Um ihre historische Echtheit zu garantieren, dürfen sie die Marke beibehalten", so Koenen.
Seit einem Jahr haben Autofahrer zudem die Möglichkeit, ihr persönliches Wunschkennzeichen nach Abmeldung des alten Wagens auf den neuen übertragen zu lassen. Koenen warnt in diesem Zusammenhang vor windigen privaten Anbietern. "Viele Kfz-Besitzer rufen im Internet die falsche Seite auf, weil sie den Suchbegriff Straßenverkehrsamt’ eingeben und auf die Website dieser Anbieter gelangen." Sie suggerieren, den Service in Zusammenarbeit mit der Stadt anzubieten.
"Dem ist allerdings nicht so. Lediglich auf der städtischen Homepage können die Kennzeichen reserviert werden", sagt Koenen. Die Konsequenz: Wer sich auf die dubiosen Angebote einlässt, zahlt doppelt - beim privaten Anbieter und anschließend regulär bei der Stadt.