Dicke Luft in Gladbach
Zu viele Autoabgase, Schornstein-Emissionen – an mehreren Stellen muss die Stadt aktiv werden.
Mönchengladbach. Dicke Luft in Mönchengladbach. Zumindest an der Aachener- und an der Friedrich-Ebert-Straße sind deutliche Überschreitungen bei den Stickstoffdioxid-Belastungen festgestellt worden. An der stark befahrenen Aachener Straße lag der Jahresmittelwert bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, sagt Babette Winter im WZ-Gespräch.
Der erlaubte Höchstwert liege bei 40, auch europaweit. Winter ist Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Recklinghausen.
Der Wert in Rheydt betrug 48 Mikrogramm. Erhöhte Stickstoffdioxid-Belastungen verursachen hauptsächlich Atemwegsreizungen, entstehen durch viel Autoverkehr und die Emissionen von Gebäude-Heizungen.
Nachzulesen sind die für Gladbach alles andere als positiven Werte im Jahresbericht 2009 des NRW-Amtes. Winter erklärt, dass auch unsere Stadt "Minderungsmaßnahmen" festlegen müsse. Verständlich ausgedrückt: Umweltzonen und/oder Tempolimit bzw. Verkehrsbeschränkungen.
Auch im Fall Gladbach müssten neue Luftreinhaltepläne erstellt oder fortgeschrieben werden. Das wiederum geschieht in enger Absprache mit der Düsseldorfer Bezirksregierung.
Auf WZ-Anfrage kommentierte die Stadtverwaltung die aktuellen Ergebnisse des Landesamtes nicht.
Hinter dem Jahresmittelwert verbirgt sich ein Durchschnittsergebnis, das durch Emissionsmessungen rund um die Uhr und an 365 Tagen ermittelt wurde, sagt Winter.
Auch beim Feinstaub wurden an der Friedrich-Ebert-Straße Grenzwerte (40 Mikrogramm/ Kubikmeter) mit 36 Tagen übertroffen. Allerdings seien 35 "Überschreitungstage" erlaubt.
In der Nähe des Rheydter Schmölderparks unterhält das LANUV den einzigen Gladbacher Luftmesser für alle möglichen Schadstoffe, hinzu kommen die speziellen Messpunkte an der Aachener Straße, Friedrich-Ebert-Straße und der Düsseldorfer Straße. Hier wurden im vergangenen Jahr u.a. etwa 30 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Luft-Kubikmeter im Mittel registriert.