17-jähriger Fahrer flieht vor Polizeikontrolle - Beifahrerin stirbt
Die Polizisten hatte den Wagen anhalten wollen. Der Viersener raste davon und prallte gegen einen Baum. Die Beifahrerin stirbt.
Mönchengladbach. Zum zweiten tödlichen Verkehrsunfall innerhalb kürzester Zeit ist es am Samstag um 4.30 Uhr auf der Hohenzollernstraße gekommen. Polizeibeamte hatten in der Nacht bei einer ganz normalen Verkehrskontrolle einen Wagen anhalten wollen, der auf der Hermann-Piecq-Anlage in Fahrtrichtung Kaiser-Friedrich-Halle unterwegs war. Doch der Fahrer hielt nicht an, sondern beschleunigte den Opel Astra und raste bei Rot über die Kreuzung Bismarckstraße/Hohenzollernstraße Richtung Landgericht.
In der leichten Linkskurve der Straße verlor der Fahrer aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Fahrzeug und prallte mit der rechten Seite des Autos gegen einen der Bäume der Allee.
Der Fahrer, ein 17-jähriger Viersener ohne Führerschein, schaffte es trotz schwerer Verletzungen, aus eigener Kraft auszusteigen. Die Beamten hielten ihn wenige Meter vom Auto entfernt fest. Er klagte laut Polizei unter anderem über einen verletzten Fuß.
Doch die Beifahrerin, eine 24-jährige Bekannte des Teenagers aus Viersen, war in dem Wagen ihrer Mutter eingeklemmt. Sie war lebensgefährlich verletzt und musste von Feuerwehrleuten langwierig befreit werden. Die Frau wurde mit ihren zahlreichen schweren Verletzungen am Oberkörper in eine Klinik gebracht. Dort starb sie.
Der 17-Jährige liegt im Krankenhaus. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen, deren Ergebnis Anfang dieser Woche erwartet wird. Wieso er am Steuer saß, ist unklar. Die Ermittlungen laufen.
Die ganze Nacht über war die Polizei mit der Unfallaufnahme beschäftigt. Die Staatsanwaltschaft ordnete sofort an, dass ein Sachverständiger sofort hinzugezogen wird. Bremswege wurden gemessen und Beweisfotos gemacht. Der Pkw wurde sichergestellt. Auslaufender Kraftstoff wurde von der Feuerwehr gebunden.
Währenddessen wurde die Hohenzollernstraße zwischen Bismarck- und Schillerstraße für beide Fahrtrichtungen bis 8.20 Uhr gesperrt. Wegen der nächtlichen Uhrzeit wurde der Verkehr laut Leitstelle nur wenig beeinträchtigt.
Die Streifenwagen-Besatzung, beides erfahrene Polizisten Mitte/Ende 40, nahmen das Angebot eines Beamten des höheren Dienstes zu einem „aufbauenden Gespräch“ über die Vorfälle der Nacht an, hieß es am Sonntag.
Die Polizei sucht noch Zeugen des Unfalls. Sie werden gebeten, sich unter Tel. MG 29-0 zu melden.