"30 Seconds to Mars" rocken den Hockeypark
14 000 Fans sind von der amerikanischen Band „30 Seconds to Mars“ begeistert.
Mönchengladbach. „Wenn man zum ersten Mal in ein Land kommt, fühlt man sich fremd“, erzählt Jared Leto, „aber wenn man dann öfter dort war, fühlt man sich fast wie zu Hause.“ Der Frontmann und die beiden Bandmitglieder Shannon Leto und Tomislav Milicevic der amerikanischen Band „30 Seconds to Mars“ haben in Deutschland bis jetzt (abgesehen von Amerika) die meisten ihrer Konzerte gespielt — am Mittwoch traten die Musiker vor etwa 14 000 Menschen im Hockeypark auf.
In der warmen Abendsonne tummeln sich Menschen mit Sonnenbrillen und Bierbechern. Die Atmosphäre ist sommerlich und heiter. Janet Burglin und Birgit Hasch aus Grevenbroich genießen das schöne Wetter und freuen sich, die Band wieder zu sehen: „Hier ist so ein schönes Open-Air-Feeling.“ Stefanie Scheibel aus Bochum hat „30 Seconds to Mars“ vorher noch nicht live gesehen: „Ich freue mich besonders auf Jared Letos Stimme“, sagt sie .,Hoffentlich spielen sie auch ein paar alte Lieder.“ Ihre Hoffnung erfüllt sich.
Bereits beim ersten Song heizt der Frontmann den Fans ein, während er über die Bühne wirbelt. Das Publikum tanzt und singt begeistert mit und begrüßt die Band mit ausgestreckten Armen. Viele bilden mit den Fingern ein Dreieck, das Triad und Symbol der drei Musiker.
„30 Seconds to Mars“ spielen gitarrenlastigen Alternativ-Rock mit Elektronikeinflüssen. Während der Gitarrensoli, die an U2 erinnern, werden große Luftballons in den Himmel geschickt und Konfetti wird in die Menge geschossen.
Die gute Stimmung bleibt auch noch, als die Sonne beginnt, sich orange zu färben: Nach den ersten Takten von „City of Angels“ halten die Fans auf der Tribüne schwarze, rote und gelbe Blätter nach oben und bilden die deutsche Flagge. Auf den Blättern im Innenraum steht „Danke Mars“ — eine Fan-Aktion für die zahlreichen Deutschlandkonzerte in den vergangenen Jahren.
Leto ist gerührt: „Das werde ich nicht vergessen, solange ich lebe!“ Zwischen den Liedern witzelt der Frontmann über seine Liebe für deutsches Brot und holt einen kleinen Jungen von der hinteren Tribüne auf die Bühne, damit er während eines Liedes neben ihm sitzen kann.
Seine Kontaktaufnahme zum Publikum wirkt nicht gestellt, er hat eine direkte und natürliche Art, mit den Fans zu sprechen und gibt ihnen nicht das Gefühl, etwas Besseres zu sein als sie. Ganz im Gegenteil: In seinen Song-Ansprachen bestärkt er die Zuschauer immer darin, ihren Träumen zu folgen. Das bringt die Band auch häufig in ihren Texten zum Ausdruck. Beim Schlusslied darf jeder, der will, auf die Bühne kommen und sich von „30 Seconds to Mars“ bis zu deren nächstem Deutschlandkonzert verabschieden.