54-Jähriger gesteht Missbrauch an Vier- und Siebenjähriger

Angeklagter wurde schon wegen Missbrauchs verurteilt.

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Mönchengladbach. Der Angeklagte (54) hält sich einen orangefarbenen Aktendeckel vor das Gesicht, weil er offensichtlich auf dem Pressefoto nicht erkannt werden will. Kein Wunder. Denn der Dachdecker aus Grevenbroich musste jetzt vor der Ersten Jugendkammer des Mönchengladbacher Landgerichts auf der Anklagebank Platz nehmen, weil ihm die Staatsanwältin in mehreren Fällen sexuellen Missbrauch an vier und sieben Jahre alten Mädchen vorwirft. Außerdem soll der Mann etliche kinderpornografische Schriften besessen haben.

Bereitwillig schilderte der 54-Jährige zunächst eine schwierige Kindheit, die er nach dem frühen Tod der Mutter teilweise im Heim verbrachte. Eine Dachdeckerlehre brach er ab, arbeitete gleichwohl danach weiter als Dachdecker. Mit 19 Jahren heiratete er, nach zehn Jahren war die Ehe gescheitert. Zu seinen Kindern verhinderte die Ex-Frau jeden Kontakt. „Seitdem ist für mich nichts mehr in Ordnung“, beklagte sich der Mann auf der Anklagebank.

Danach gab der 54-Jährige unumwunden zu: „Die Vorwürfe der Anklage treffen alle zu“. Und die haben es in sich. So soll sich der Angeklagte im Oktober 2007 in seiner Wohnung mehrmals an einem vier Jahre alten Mädchen, das bei ihm zu Besuch war, vergangen haben. Davon fertigte er Videoaufzeichnungen an, die in diesem Jahr bei ihm entdeckt wurden.

Auch den dreisten Übergriff auf ein siebenjähriges Mädchen auf einem Spielplatz in Grevenbroich gestand der Angeklagte ein. Im Juni hatte er das Kind angesprochen. Als das Mädchen eine Rutsche benutzte, griff der Mann von hinten in ihre Shorts.

Bei einer Durchsuchung in demselben Monat wurde bei dem Grevenbroicher ein Mobiltelefon mit 119 kinderpornografischen Bildern gefunden. Im Gerichtssaal wurde bekannt, dass der 54-Jährige bereits 2000 vom Mönchengladbacher Landgericht wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten verurteilt worden ist. Der Prozess wird im neuen Jahr fortgesetzt.