Abgasfreie Zukunft rückt näher
Das erste Hybridfahrzeug rollt durch die City.
Mönchengladbach. Es muss keine Vision bleiben: Eine Hindenburgstraße, auf der die Busse keinen Lärm mehr machen und nicht länger die Luft verpesten. Seit Dienstag ist der erste Schritt dazu gemacht. Die NVV AG nahm den ersten Gelenkbus der Marke Mercedes Benz in Betrieb.
Das Fahrzeug gehört zu den Neuerwerbungen, mit denen MöBus jährlich 16 der insgesamt 204 Busse starken Flotte für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr ersetzt. Ein weiterer Hybridbus der Marke Solaris kommt als Solobus Ende des Jahres.
Die Kosten für den Prototyp liegen mit 685 000 Euro doppelt so hoch wie bei einem herkömmlichen Dieselfahrzeug, sie werden aber zu 85 Prozent aus einem Programm des VRR mit Landesmitteln bezuschusst. „Wenn die Fahrzeuge 2012 in Serie gehen, wird der Preis sinken“, sagt Ulrich Piotrowski, Projektleiter Hybrid bei Daimler Benz.
Gespannt ist er, wie auch Dieter Harre, Hauptabteilungsleiter der Verkehrsbetriebe, wie sich das Fahrzeug auf der Steigung der Hindenburgstraße verhalten wird, wo es rein im Batteriebetrieb laufen soll. Die Akkus haben eine Reichweite von zirka fünf Kilometern. Ein Fünf-Liter-Dieselmotor sowie die beim Bremsen freiwerdende Energie laden die Akkus auf anderen Teilen der Strecke auf. Insgesamt sollen bis zu 25 Prozent weniger Sprit verbraucht werden.
Wichtig ist auch, dass der Bus nur auf Elektrobetrieb anfährt. „An diesen Stellen führen der Lärm und die Abgase zu vielen Beschwerden“, sagt Leo Hönig, Leiter der NVV-Betriebswerkstätten. Trotzdem zeigt der Bus bei der Jungfernfahrt einen guten Anzug aus 160 Kilowatt.
Wie viele Busse notwendig wären, um die Hindenburgstraße komplett von Abgasen zu befreien, kann Hönig nicht sagen. „960 Busse auf zehn Linien fahren täglich darüber“, nennt er die Richtgröße.
2017 will Mercedes einen Schritt weiter sein. Dann werden die Akkus mit Hilfe von Brennstoffzellen geladen, die nur noch Wasser und Dampf in die Umwelt abgeben. boe