Abriss des Riesen-Tunnels vor dem Museum Abteiberg

Seit Montag wird der Riesen-Tunnel vor dem Museum abgebaut. Übrig bleibt zunächst das gigantische, 14 Meter hohe Metallgerüst, das seit November vergangenen Jahres nicht nur in Mönchengladbach für Aufsehen sorgte.

Mönchengladbach. Der Riesen-Tunnel vor dem Museum Abteiberg lockte fast 20.000 Besucher an. Nach 14Monaten steht das End nun vor dem Ende: Über ein Dutzend Bauarbeiter rücken mit schweren Geräten und Maschinen an, um das Kunstwerk in seine Bestandteile zu zerlegen.

Zunächst wird an der Tunnelöffnung die Verkleidung aus Molton und schwarzer Folie abgerissen, dann werden, Schritt für Schritt, die unzähligen Sperrholzplatten entfernt. Übrig bleibt zunächst das gigantische, 14 Meter hohe Metallgerüst, das seit November vergangenen Jahres nicht nur in Mönchengladbach für Aufsehen sorgte.

Für Henning Rieche, dem Bautechniker der Gerüstbaufirma aus Gießen, soll der Abbau zügig voran gehen. "Bis spätestens Samstag soll alles erledigt sein", erklärt Rieche. Ein Rekordtempo, schließlich dauerte der Aufbau drei Wochen.

Für den erwarteten reibungslosen Ablauf der weiteren End-Arbeiten sorgt zudem der Gladbacher Entsorgungsfachbetrieb H. Herzog. Zwei große Container stehen bereit, um den gesammelten Mischabfall aus Plastik, Holz und anderen Stoffen zu entsorgen.

Über die Verwertung der Materialien macht sich deshalb auch Uwe Riedel, im Museum Abteiberg für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, wenig Sorgen. So bleiben ein paar Spanplatten für den End-Künstler Gregor Schneider übrig, und auch der Kraushof im Haus Erholung hat zur Bodenabdeckung eine Fläche der schwarzen Folie reservieren können. Über das Fundament soll, so Uwe Riedel, am Freitag entschieden werden.

Mit leichtem Bedauern verfolgt derweil Günter London den Abbau des Kunstwerks. "In Gladbach wird ja sowieso viel abgebaut", findet er mit einem Unterton. "Aber das End war wenigstens mal ein echtes Highlight in der Stadt". Er selbst war in dem Tunnel gewesen und fand es trotz der weit verbreiteten Skepsis in der Öffentlichkeit sehr interessant.

Ein paar Erinnerungsfotos für ihre ganz persönliche End-Dokumentation macht dagegen schnell noch Ruth Stienen. Die Gladbacherin war "von Anfang an mit der Kamera dabei, sogar nachts", erklärt sie. Dass jetzt das Aus von End gekommen ist, findet sie deshalb auch schade.

Einen kurzen Blick in die Zukunft, was eventuell mit der freien Wiesenfläche neben dem großen Hollein-Museumsbau geschehen wird, wirft Uwe Riedel. Geplant sei unter anderem, dort eine Installation mit Namen "Steam" des amerikanischen Künstlers Robert Morris zu platzieren, bei der dann erwärmte Luft an die Oberfläche gelangen soll.