Aktion: Kostenlos-Essen für Bedürftige

An der Abteistraße 38, in dem auch die Kleiderkammer der Caritas der Hauptpfarre untergebracht ist, decken sie den Tisch für die Menschen, bei denen am Monatsende das Geld fehlt, satt zu werden.

Mönchengladbach. Suchend schaut Andreas Sakewitz (42) in den großen Wandschrank. "Reis ist noch da", sagt er "das passt zu Chili con Carne." Sechs Menschen sitzen zusammen und bereiten das Monatsend-Essen vor - das Chili ist als Hauptgang gedacht.

An der Abteistraße 38, in dem auch die Kleiderkammer der Caritas der Hauptpfarre untergebracht ist, decken sie den Tisch für die Menschen, bei denen am Monatsende das Geld fehlt, sich den Magen voll zu schlagen.

Bei ersten Monatsend-Essen im April 2009 kamen lediglich 20 Menschen. "Ich war enttäuscht", erinnert sich die 83-jährige Anneliese Würger, die seitdem als Vorspeise eine legendäre Rindfleischsuppe kocht.

"Das musste sich erst rumsprechen", sagt Willi Oberließen. Der 63-Jährige ist Sozialarbeiter, Mitglied im Sozialausschuss der Pfarrgemeinde, war der Initiator der Aktion und schreibt den "Einkaufszettel".

Der hat dafür gesorgt, dass die Gemeinde 200 Euro als Anschub-Finanzierung für die Aktion gab. Der Reis im Wandschrank ist eine Sachspende, die die Gruppe von den Kindern des Kindergartens Arche bekommen hat.

Bei zwei Bäckereien holen Willi und Klaus Suchanow Brot und Gebäck, das nicht verkauft wurde. "Wenn hier etwas übrig bleibt, nehmen sich viele noch etwas mit nach Hause", sagt Klaus.

Um ein Uhr sind die beiden dann auf dem Markt und bekommen Gemüse und Obst, das übrig blieb. Diesmal wird ihr Hauptaugenmerk auf Paprika und Tomaten liegen, für das Chili. "Aber wir nehmen, was wir kriegen, und improvisieren dann", sagt Mitköchin Maria Bicker.

Für das Kostenlos-Essen rechnet die Gruppe mit 80 Menschen. Das Fleisch für Annelieses Suppe und das Chili müssen sie einkaufen. 100 Euro brauchen sie inzwischen jeden Monat. "Wir kaufen auch Kerzen, um den Tisch schön zu dekorieren", sagt Maria, die sich Gemüse schnippelnd und putzend engagieren.

"Wir bekommen einige kleine Spenden", erzählt Willi über die Finanzierung des Essens. Die gehen mit dem Stichwort "Monatsend-Essen" auf das Konto der Caritas der Gemeinde Mariae Himmelfahrt.

Andreas Sakewitz und Sandra Seher bedienen die Menschen am Büfett, alle anderen der Gruppe bemühen sich, sich mit ihren Gästen auch an einen Tisch zu setzen. "Es ist schön für sie, sich mit uns zu unterhalten", sagt Willi Oberließen.

Doch weil die Spül- und die Kaffeemaschine klein sind, bleibt dafür nicht viel Zeit. "Letztes Mal haben wir bis halb neun gespült", erinnert sich Anneliese.

Dieses Mal werden das sicherlich die 20 Firmlinge der Pfarrgemeinde übernehmen, die sich mit einbringen wollen. "Zwei Menschen, die uns dabei regelmäßig unterstützen, das wär fein", sagt die Helferin.

Mitessen kann jeder, der "bedürftig" ist, einen Einkommens-Nachweis verlangt das Caritas-Team nicht.