Alle wollen „Rock am Ring“ im JHQ
Bis Juli sollen alle Fragen rund um Verkehr, Sicherheit und Naturschutz geklärt sein. Der Veranstalter sprach vom „gelobten Land“.
Mönchengladbach. Irgendwie passten die schweißtreibenden Temperaturen in einem Zelt des Gladbacher Hockeyparks gut. Immerhin ging es dort am Dienstag um das heiße Thema „Rock am Ring“ — also darum, ob das heißbegehrte Konzert-Event ab dem kommenden Jahr im Joint Headquarter (JHQ) in Rheindahlen veranstaltet werden soll. Die Meinung war eindeutig: Stadt, Veranstalter Marek Lieberberg mit seiner Agentur MLK COM und selbstverständlich die Fans der Kultveranstaltung sind dafür, dass das Event erstmalig vom 5. bis 7. Juni 2015 in Gladbach über die Bühnen gehen soll.
Ein weiblicher Fan ist ganz besonders sicher, dass es den neuen Lieberberg-Rock nur in Mönchengladbach geben kann. Sie stellt bei der Pressekonferenz mit Fan-Besuch die Frage, ob beim Rock am Niederrhein auch Altbier ausgeschenkt werde. Ein Fan aus Bayern, der inzwischen in der Vitusstadt wohnt, hofft auf günstigere Eintrittspreise. Die soll er laut Lieberberg bekommen. Er verspricht, dass das Festivalwochenende künftig höchstens 165 statt wie in diesem Jahr 200 Euro kosten soll.
Der Applaus der Fans, die teilweise direkt vom „Rock am Ring“ anreisten, war ihm dadurch sicher — wie so oft an diesem Nachmittag. Offensichtlich glaubt auch niemand so fest an den neuen Standort wie er. „Rock im JHQ soll das Festival schlechthin und Maßstab für alle Open-Airs in Deutschland werden“, sagt Lieberberg.
Oberbürgermeister Norbert Bude und Hockeypark-Geschäftsführer Michael „Micky“ Hilgers, der „verlängerte Arm“ von Lieberberg in Gladbach, sehen das genauso. Wenn da nicht noch einige bürokratische Hürden zu überwinden wären, hätten sie den Vertrag wohl schon Dienstag — nach einem dreistündigen gemeinsamen Gespräch — unterschrieben.
Jetzt haben sie sich erst einmal bis Mitte Juli Zeit gegeben, um zu klären, ob sie die genehmigungsrechtlichen Hürden gemeinsam überspringen können. Konzepte für Sicherheit und Verkehr müssen entwickelt sowie Artenschutzgutachten erstellt und die Anwohner beteiligt werden. Der Bund muss als Eigentümer auch einverstanden sein.
Alle diese Hürden wollen die Beteiligten gemeinsam überwinden. Und die Begeisterung von Marek Lieberberg wird dabei von den anderen Rockfans geteilt: „Wir finden in Mönchengladbach nicht nur eine neue, sondern eine bessere Heimat“, so Lieberberg. Das Gelände nennt er „das gelobte Land“ für seine Pläne.
Zum Pressetermin in den Hockeypark waren auch einige Anwohner gekommen. Einer von ihnen wollte wissen, inwiefern die Nachbargemeinden an den Genehmigungen beteiligt werden oder zumindest gefragt werden müssten. Bude gab ihm recht. „Wir werden die Gemeinde Schwalmtal sowie die Kreise Viersen und Neuss einbeziehen. Sie müssen den Plänen vielleicht teilweise zustimmen“, sagte Bude. Falls es Mitte Juli zum Entscheidung für das JHQ als Konzertort kommt, sollen auch Informationsveranstaltungen für die Bürger stattfinden.
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