Altstadt: Kritik an Ordnungsamt
CDU-Politiker Heinen will mehr Präsenz des Kommunalen Ordnungsdienstes.
Eine konzertierte Aktion von Kommunalem Ordnungsdienst (KOS), Polizei und Jugendamt über mehrere Wochen fordert der CDU-Ratsherr Martin Heinen, um die Probleme rund um die Citykirche zu lösen. „Wir brauchen keine Runden Tische mehr. Wir benötigen auch keine weiteren Konzepte. Das alles gab es schon oder sie liegen längst vor. Wir brauchen Einsatzkräfte, die handeln und kontrollieren. Und zwar synchron und über eine längere Zeit, damit die Wirkung auch nachhaltig ist“, sagt er.
Martin Heinen, CDU-Politiker
Damit bezieht er sich auf die Probleme von Anliegern, die rund um die Citykirche wohnen. Seit über einem Jahr fühlen sie sich von einer Gruppe von bis zu 30 Jugendlichen vor allem an Wochenenden massiv belästigt: Die jungen Leute pöbeln, urinieren in Ecken, zerstören die Bleiglasfenster der Citykirche, lärmen bis tief in die Nacht, bedrohen Anwohner. Heinen, der selbst lange im Umfeld gewohnt hat, kennt die Gruppe: „Sie tritt sehr aggressiv auf.“
Heinen wirft dem Ordnungsamt vor, die Situation nicht richtig einzuschätzen. „Ich habe nicht bei jedem in der Verwaltung das Gefühl, dass man die Altstadt als Einsatzschwerpunkt für den KOS ansieht. Wenn für die Polizei das Stadion von Borussia bei einem Spiel ein Haupteinsatzgebiet ist, sollte das für den KOS bei der Altstadt ebenso gelten. Da gibt es auch zeitliche Hindernisse: Es kann nicht sein, dass die Altstadt-Besucher kommen und der KOS geht, weil die Mitarbeiter Dienstschluss haben“, sagt er. Außerdem habe er nicht bei jedem KOS-Mitarbeiter das Gefühl, dass er für den Umgang mit schwierigen Leuten qualifiziert sei. Heinen: „Diese Jugendlichen brauchen eine ganz klare Ansage.“
Er selbst sitzt im Polizeibeirat und erwarte da klare Aussagen. Heinen: „Ich will wissen, ob es Erkenntnisse über die Personen gibt, die sich da aufhalten. Ich erwarte auch Informationen über Maßnahmen, wie man die Probleme beheben kann.“ Der CDU-Politiker will den Bereich Sicherheit und Ordnung im Themenspektrum der Ratsausschüsse verankert sehen. „Wir unterhalten uns im Umweltausschuss über irgendwelche Larven in der Niers. Das ist durchaus interessant. Aber mindestens ebenso wichtig ist es, die öffentliche Ordnung zu einer politischen Aufgabe zu machen, die man in einem Ausschuss ansiedelt.“