Ampelschaltung auf der Aachener Straße: Bürger machen die Welle

Der Frust über zu viel Rot und damit verbundene Zwangsstopps ist groß. Doch ändern wird sich wohl nichts.

Mönchengladbach. Die Ampelschaltung an der Aachener Straße ist vor allem für Pendler in und um Rheindahlen ein Dauerthema. Für die knapp vier Kilometer lange Strecke zwischen Kothausen und Holt brauchen Autofahrer eine gefühlte Ewigkeit. Die Bezirksvertretung West ließ sich jetzt von der Stadtverwaltung über die „grüne Welle“ in dem Bereich und darüber hinaus auf der Aachener Straße bis hin zur Kreuzung mit der Burggrafenstraße informieren.

Das Ergebnis war ernüchternd. „Eine optimale grüne Welle kann nicht einmal theoretisch hergestellt werden“, sagt Ralf Klöpper, Bereichsleiter Technik bei der Stadt. Die Bezirksvertreter haben wie viele Bürger wenig Verständnis für die Situation. „Ich fahre außerhalb des Berufsverkehrs von Rheindahlen nach Holt und muss manchmal an vier Ampeln halten“, sagt Erika Gils (SPD). Das sieht auch Holger Malenkowski (FDP) so: „Es gibt ja noch nicht mal zwischen Rheindahlen und Nordpark eine grüne Welle.“

Die Stadt hat bei Messungen ähnliche Ergebnisse erzielt — allerdings nur morgens und nachmittags während des Berufsverkehrs. Im schlechtesten Fall mussten die Testfahrzeuge an den zehn Ampeln zwischen Kothausen und Holt sechsmal bei Rot halten.

Daran könne man nichts ändern, heißt es im Bericht der Stadt. Schon deshalb nicht, weil während der Rush-hour gleichzeitig stadteinwärts und -auswärts viele Fahrzeuge unterwegs seien, und es dafür keine optimale Schaltung gebe. Die Steuerung könne immer nur ein Kompromiss sein, der versuche, möglichst allen Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden, so Verkehrsplaner.

Es gebe viele Gründe, dass die Autofahrer immer wieder anhalten müssten. Durch die Erschließung des Nordparks seien die Zufahrtsstraßen Am Nordpark und Am Borussiapark in die Ampelschaltungen einbezogen worden. Das führe zu mehr „Anhaltevorgängen“ auf Gladbacher und Aachener Straße. Entspannung gibt es laut Messungen erst ab Monschauer Straße und später an der Burggrafenstraße, weil dort viele Autos in andere Straßen abbiegen.

Ein weiter Grund für die häufigen Zwangstopps sind Linienbusse. Die können in Dorthausen und am Nordpark „Grün“ zu ihren Gunsten verlängern. Außerdem kann die Feuerwehr von der Wache Aachener Straße aus bei Einsätzen die Rotphasen bis nach Kothausen ausdehnen.

Nach Ansicht der Experten wird sich die Situation verschärfen. Für die Zukunft werden mehr Pkw auf Gladbachs Straßen prognostiziert. Die Bezirksvertretung machte den Vorschlag, den Verkehr aus den Nebenstraßen für ein oder zwei Wochen aus der verkehrsabhängigen Steuerung der Ampeln herauszunehmen. Dann werde man sehen, ob das was verändere.