Antreten für den Stadtpokal

Mehr als 90 Mitglieder der Jugendfeuerwehren messen sich in Theorie und Praxis.

Mönchengladbach. Der zehnjährige Jonas ist hochkonzentriert. „Den Schlauch ein wenig tiefer halten“, rät Stefan Kluth, Einsatzführer der Feuerwehreinheit Stadtmitte. Mit Jonas sind am Wochenende mehr als 90 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Mönchengladbach auf dem Wickrather Markt im Kampf um den Stadtpokal angetreten.

Die Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 17 Jahren mussten sich in verschiedenen Disziplinen beweisen und ihr Können sowohl bei einem Test, in dem Fachwissen zum Feuerwehrwesen abgefragt wurde, als auch beim Bändigen der Wasserwerfer demonstrieren. „Das sieht immer so leicht aus, aber so leicht ist das gar nicht“, sagt Jonas, der zum ersten Mal bei der Verleihung des Pokals dabei ist. „Hinter dem Wasser steckt richtig viel Druck, da muss man schon mit zwei oder drei Leuten den Schlauch halten“, berichtet er.

Wilma Schnitzler, Besucherin

David hingegen sieht die Schwierigkeiten vor allem in dem theoretischen Fragetest. „Theorie war noch nie so meine Stärke. Ich arbeite lieber mit den Händen, aber ich hoffe, dass es trotzdem klappen wird“, sagt der 14-jährige Gymnasiast.

Ganz andere Bedenken hatte die 17-jährige Simone, als sie der Jugendfeuerwehr beigetreten ist. „Ich dachte, dass ich vielleicht das einzige Mädchen sein könnte, dass sich für die Arbeit der Feuerwehr interessiert und dass man mich vielleicht nicht so ernst nehmen würde. Aber meine Zweifel habe ich schnell beseitigt. Alle haben mich total lieb aufgenommen, und ich bin ein fester Bestandteil der Feuerwehr geworden“, sagt sie begeistert. Etwa zehn Mädchen kämpfen um den Pokal, schätzt Jugendfeuerwehrwart Thomas Eckers.

Die Besucher konnten nicht nur Jonas, David und Simone bei ihren Übungen zusehen, sondern auch die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr begutachten.

Wilma und Fritz Sorg sind vor allem vom Engagement der Jugendlichen beeindruckt. „Nicht viele junge Leute in diesem Alter können sich für die wirklich wichtigen Dinge im Leben begeistern. Deshalb finde ich es bemerkenswert, dass die Jungen und Mädchen sich so für andere Menschen einsetzen“, sagt die 63-Jährige. „Und die machen das alles in ihrer Freizeit“, ergänzt ihr Ehemann. Auch Julia Schnitzler (43) ist stolz auf die Jugendarbeit der Feuerwehr. „Mein Sohn ist seit zwei Jahren Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr, und der Umgang und die Förderung der Jugendlichen sind bemerkenswert“, sagt sie. „Da ist man doch gleich viel beruhigter, wenn man sieht, auf wen man sich im Notfall verlassen kann.“