Arbeit: Trotz Herbst kein Aufschwung
In einem bundesweiten Vergleich schneidet Mönchengladbach schlecht ab.
Mönchengladbach. 14 054 Menschen sind aktuell in Gladbach arbeitslos. Das sind nur acht (0,1 Prozent) weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote liegt bei 10,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Unterschiede aber erheblicher: Im November 2011 waren 13 757 Menschen arbeitslos. Damit sind aktuell 2,2 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet.
„Wir können in diesem Jahr keinen Herbstaufschwung verzeichnen“, erklärt Doris Schillings, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur. Man beobachte mit Sorge, wie sich dieser Trend entwickle. Mit 1471 gemeldeten Arbeitsstellen liege man zwar nach wie vor auf einem hohen Niveau. Doch im Vergleich zum Vorjahr sei etwa bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen ein Rückgang von 6,8 Prozent zu vermelden: „Die Unternehmen agieren zunehmend zurückhaltender bei der Besetzung neuer Stellen“, sagt Doris Schillings.
Eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote bescheinigen der Stadt auch die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und die WirtschaftsWoche (WiWo). In einem Ranking verglichen sie die 50 einwohnerstärksten Städte Deutschlands nach sozioökonomischen Gesichtspunkten — und stuften Gladbach auf Platz 38 ein (siehe Kasten), noch hinter Essen (Rang 33) und Krefeld (35).
An der Spitze der Arbeitsagentur Mönchengladbach tut sich was: Seit Ende 2004 trat Leiter Johannes Wilhelm Schmitz Monat für Monat an, um die neusten Arbeitsmarktzahlen zu verkünden. Zum Jahresende geht der 63-Jährige in Pension. Angela Schoofs, bisher Leiterin der Arbeitsagentur Duisburg, tritt im Januar seine Nachfolge an.
Insgesamt 36 Jahre arbeitete Schmitz für die Bundesarbeitsagentur, früher Arbeitsamt: „Es war mein Traumberuf“, sagt der Diplomkaufmann. Wichtig waren dem gebürtigen Korschenbroicher in seiner Gladbacher Zeit die Vernetzung der Agentur mit Unternehmen, Institutionen, Schulen, Kammern und Kommunen.