Arbeiter-Samariter-Bund: Geburtstagsgäste gesucht
Der Arbeiter-Samariter-Bund feiert sein 125-Jähriges. Dazu sind alle Helfer eingeladen — wenn sie denn gefunden werden.
Mönchengladbach. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) feiert Geburtstag, doch noch fehlen die Gäste. Vor 125 Jahren gründeten sechs Berliner Zimmerleute nach einem Arbeitsunfall den ASB. „Sie leisteten Pionierarbeit in der Ersten Hilfe“, beschreibt Patrick Kämmerling, Vorsitzender des Verbands Niederrhein.
Gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Kollegen und den Hauptamtlichen organisiert er ein Geburtstagsfest am 15. Juni. Eingeladen werden auch Helfer, die sich früher für den ASB engagiert haben — zumindest versucht Kämmerling, sie zu erreichen. „Wir haben zwar eine Namensliste, aber viele, die sich in den 70er und 80er Jahren beteiligt haben, sind verzogen oder tragen nicht mehr denselben Nachnamen“, sagt er.
Zu dem Fest sollen möglichst viele kommen — obwohl der Mönchengladbacher Verband selbst noch weit von seinem 125. Geburtstag entfernt ist. „Ende 1926 wurde in Rheydt die erste Kolonne des ASB, wie es damals hieß, gegründet“, berichtet Kämmerling. 1929 hatte die Kolone schon 31 Mitglieder.
Nach dem Verbot im Jahr 1933 gab es in Mönchengladbach bis 1974 keinen Verband, obwohl sich in Westdeutschland schon 1945 der ASB neu zusammenfand. „Warum es hier so lange gedauert hat, weiß ich auch nicht, weil wir kein Gründungsmitglied mehr dabei haben“, sagt Kämmerling. „Ich denke, die Menschen aus den 20er Jahren hatten vielleicht keine Lust mehr oder haben den Krieg eventuell nicht überlebt.“
Heute bietet der ASB Erste-Hilfe-Kurse an, unterhält unter anderem eine Einheit des Katastrophenschutzes und betreibt eine Tagespflege sowie einen Betreuungsdienst. Daneben unterhält er mit Unterstützung der Stadt an der Steinstraße eine Begegnungsstätte.
Dafür ist der Verband auf Ehrenamtliche angewiesen, rund 100 Freiwillige werden in den verschiedenen Bereichen eingesetzt. „Bei uns helfen zum Beispiel Krankenschwestern in der Tagespflege“, erzählt der Vorsitzende. Auch bei Veranstaltungen sind die Ehrenamtler aktiv: „Die Helfer vom Katastrophenschutz leisten zum Beispiel beim Horst-Festival Anfang August Sanitätsdienst.“
Auf die Freiwilligen setzt der Verband seit seinem Gründungsjahr — und hofft darum, dass möglichst viele von ihnen zur gemeinsamen Jubiläumsfeier kommen.