Trend zur Urnenbestattung: Auch Kamillianer soll Grabeskirche werden

Der Trend zur Urnen-Bestattung hält an. Pfarrer Hurtz ist „froher Hoffnung“.

Mönchengladbach. Zwei Grabeskirchen gibt es bereits, an der dritten wird gearbeitet. Nun will auch der Kamillianer-Orden in Dahl aus dem Gotteshaus eine Stätte der letzten Ruhe machen. Das erfuhr die WZ aus Kreisen der Beteiligten. Beim Orden in Essen hieß es lediglich, man sei in Überlegungen. Von konkreteren Planungen weiß man beim Bistum Aachen. Für das Projekt sei man aber nicht zuständig, sagte ein Sprecher. Über die künftige Nutzung des Sakralbaus aus dem Jahre 1931 entschieden Orden und Eigentümer.

Die Ordensgemeinschaft hat das „alte Kamillianer“ mit Krankenhaus, Kirche (sie wird noch genutzt) und Anbauten an die Baufirma Jessen der CDU-Brüder Bücker verkauft. Im Krankenhaus-Komplex entsteht eine Altenpflege-Schule, außerdem ein neuer Betriebskindergarten, den Jessen baut und den die Gladbacher Awo betreibt.

Ein Sprecher des Bistums in Aachen sagte der WZ, dass die mögliche „Kamillianer-Grabeskirche“ nicht von Privaten betrieben werde könne. Weitere Details könne der Orden des heiligen Kamillus sagen. Der wiederum hatte das Kamillianer-Krankenhaus an die katholische Krankenhaus-Gesellschaft Maria Hilf veräußert. Die stellte den Krankenhaus-Betrieb in Dahl an.

Die bestehenden „Urnen-Kirchen“ St. Elisabeth in Stadtmitte und St. Matthias in Günhoven können sich vor Anfragen nicht retten. Zuletzt wurde St. Elisabeth (Hohenzollernstraße) um weitere Grabnischen erweitert.

Die Verantwortlichen der „Juppekerk“ (Keplerstraße) sind zuversichtlich, dass sie in diesem Jahr mit dem Umbau der Josefs-Kirche in einen „Kirchen-Friedhof“ beginnen können. Den Segen aus Aachen haben sie dafür noch nicht. Grund: Die Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit und zu den Umbauten lägen dem Bistum noch nicht vor. Pfarrer Klaus Hurtz sagt: „Wir sind froher Hoffnung.“

Im stark sanierungsbedürftigen Josefs-Gotteshaus können 3000 Urnen-Plätze angeboten werden.

Der Trend zur Urnen-Bestattung hält in Gladbach an. So wird auf dem evangelischen Friedhof in Odenkirchen ein neues Kolumbarium gebaut — mit vorläufig 630 Kammern und der Möglichkeit der Vergrößerung.