Polizei informiert: Wie sich Bürger gegen Einbruch schützen können
Es gibt immer mehr Einbrüche in Gladbach. Die Polizei informierte 60 Teilnehmer im Präsidium, wie Haus oder Wohnung sicherer werden.
Mönchegladbach. Während das Ehepaar einen romantischen Abend verbringt, brechen zwei Täter das Fenster auf und dringen ins Haus ein. Sie durchwühlen Schränke und entwenden Schmuck. Als das Paar am nächsten Morgen den Einbruch entdeckt, ist es entsetzt. Der Ehemann ruft sofort die Polizei.
Mit diesem kurzen Film begann eine Präventionsveranstaltung zum Thema Einbruchsschutz im Polizeipräsidium. Sie fand im Rahmen des landesweiten Projekts „Riegel vor — Sicher ist sicherer“ statt. Die Hauptkommissare Peter Kiewitt und Franz J. Thiel stellten unter anderem die effektivsten Sicherungstechniken vor.
„Optimal ist ein Rundumschutz mit mechanischen und elektrischen Sicherungstechniken“, so Thiel. Bürger, die sich mechanisch absichern möchten, können zum Beispiel aufschraubbare Nachsicherungen an Fenstern anbringen. Hier gibt es viele Möglichkeiten: Mit einem Doppelflügelschloss kann man zum Beispiel zwei nebeneinanderliegende Fenster absichern. An der Haustür bietet es sich an, ein Kastenschloss mit Sperrbügel anzubringen. So kann man die Tür erst einmal einen Spalt weit öffnen und muss Fremde nicht sofort in die Wohnung lassen. „Wichtig ist, die Sicherung von einem Fachmann montieren zu lassen — sonst nützen die hochwertigsten Produkte nichts“, so Thiel. Adressen von Fachunternehmen gibt es auf der Homepage der Polizei.
Zusätzlichen Schutz bieten Alarmanlagen. Ein akustischer und optischer Alarm soll Einbrecher abschrecken und Nachbarn alarmieren. „Bei großem Krach steigt der Stress beim Einbrecher und er haut ab“, meint Peter Kiewitt. Dabei zeigt Thiel auch einen kleinen Taschenalarm, den man bei sich tragen kann. Diesen gibt es im Internet.
Neben dem akustischen gibt es auch die „stille Alarmierung“, das heißt: Der Alarm wird zu einer Hilfe leistenden Stelle weitergeleitet. Wer besonders sicher gehen will, kann sich auch dazu entscheiden, beide Alarmierungsarten zu kombinieren. Die beiden Polizeibeamten geben auch andere nützliche Tipps: Jeder Bürger sollte ein Wertsachenverzeichnis erstellen, in dem alle wertvollen Gegenstände aufgelistet sind. „Sie sollten auch alles fotografieren, für den Fall von Einbruch oder Brand“, so Thiel. Die Fotos könnte man dann den Versicherungen überreichen.
Der günstigste Einbruchschutz sei aber eine gute Nachbarschaft, sagen die Polizeibeamten. Sie möchten, dass sich die diesmal etwa 60 Besucher der Veranstaltung, „sicherer fühlen, die Tipps umsetzen und weitervermitteln“, sagt Thiel. „Heutzutage ist schließlich alles gesichert: das Geld, das Auto. Aber nur 20 Prozent der Häuser haben eine Einbruchsicherung.“
Dirk B. (50) und Birgit B. (49) fühlen sich am Ende des Abends gut informiert. Birgit B. möchte im Erdgeschoss einige zusätzliche Sicherungen anbringen.