Arbeitsmarkt: Krise hinterlässt Spuren

Die Zahl der Erwerbslosen ist im Februar erneut gestiegen. Das Instrument der Kurzarbeit rettet viele Arbeitsplätze.

Mönchengladbach. "Ich habe mit deutlich mehr Arbeitslosen in diesem Monat gerechnet", sagt ein sichtlich erleichterter Johannes-Wilhelm Schmitz, Chef der Mönchengladbacher Arbeitsagentur, bei der Vorstellung der Arbeitslosenzahlen für den Monat Februar. "Der Anstieg ist noch moderat ausgefallen." 31090 Menschen sind im Februar im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet, das sind 136 Arbeitslose oder 0,4 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Wie so oft trifft es Mönchengladbach härter: hier steigt die Arbeitslosigkeit um 1,5 Prozent an, während sie im Rhein-Kreis Neuss sogar noch um 0,6 Prozent abnimmt. Die Arbeitslosenquote in Mönchengladbach liegt damit bei 12,3 Prozent. Vor allem Männer sind von der Arbeitslosigkeit betroffen.

Der Schwerpunkt der Zugänge liege im gewerblichen Bereich bei qualifizierten Arbeitnehmern. "Ich sehe deshalb auch gute Chancen, dass wir diese Männer wieder in Arbeit bringen." Und das ist der Lichtblick in der Statistik: Es gibt offene Stellen. Der Bestand an gemeldeten Jobs ist immer noch leicht höher als 2008.

Zwar kommen nicht mehr viele neue Stellen dazu, aber im Vergleich zum dramatischen Einbruch im Januar habe sich die Lage beruhigt. "Es gibt Arbeit", betont der Agenturchef und verweist darauf, dass immerhin 1703 Menschen im Februar einen neuen Job gefunden haben. "Erfreut" verzeichnet Doris Schillings, Geschäftsführerin bei der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, dass das Instrument der Kurzarbeit greift.

Bis zum Stichtag am 24.Februar hatten 69 Betriebe Kurzarbeit angemeldet, davon waren 1788 Arbeitnehmer potenziell betroffen. "In den letzten Tagen des Februars ist mit einem weiteren rasanten Anstieg zu rechnen", erklärt die Geschäftsführerin. Die Zahl könne sich noch verdoppeln.

Wichtig sei aber, dass durch die Kurzarbeit die Arbeitsplätze erhalten blieben. Außerdem nutzten die Betriebe vermehrt das Angebot, ihre Beschäftigten während der Kurzarbeit weiterzuqualifizieren, stellt Doris Schillings fest.

Im Zuge des Konjunkturpaketes II werden die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber komplett übernommen, wenn sich die Mitarbeiter weiterbilden, während sie Kurzarbeitergeld beziehen. Möglichkeiten der Qualifizierung reichen von der PC-Schulung bis zum Kranführerschein. "Die Unternehmen sollten die Zeit nutzen, um ihr Personal weiterzubilden", sagt Schillings. "Denn nur mit qualifiziertem Personal ist der Erfolg eines Unternehmens auf Dauer sicherzustellen."