Der aktuelle Stand Wohnraum für 7500 Mönchengladbacher

Mönchengladbach · Gegen die zugespitzte Lage am Wohnungsmarkt soll vor allem Neubau helfen. Die Stadt hat ihre Planung der dafür angedachten Flächen aktualisiert – wo es schneller gehen soll, was verschoben wird und welche Areale neu infrage kommen.

Einige Wohnbaugebiete laufen bereits in der Stadt, andere stecken noch in den Kinderschuhen. Im Bauauschuss präsentiert die Stadt den aktuellen Stand zu ihrer Prioritätenliste für potenzielle Wohnbauflächen. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Frank Hormann

Bezahlbarer Wohnraum wird dringend benötigt, die Miet- und Baulandpreise steigen stark – dieses Fazit zog eine Beraterfirma erst vor rund zwei Monaten in einem Gutachten für Mönchengladbach. Die Politik will dem Problem mit dem Bau von neuen Wohnungen beikommen. Dafür braucht es aber lange Planungsphasen. Deshalb führt die Stadtverwaltung eine Prioritätenliste mit potenziellen Flächen für den Wohnungsbau. Hier ist vermerkt, wann für welche Areale die Vorbereitungen abgeschlossen werden sollen. Insgesamt kann durch die aufgeführten Projekte in Ein- sowie Mehrfamilienhäusern Wohnraum für rund 7500 Mönchengladbacher geschaffen werden.

Die Liste enthält keine abschließenden Zusagen für Wohnbauprojekte, sie verändert sich stetig und gibt somit einen Überblick davon, welche Bereiche die Stadt derzeit ins Auge fasst. Der aktuelle Stand wird am Dienstag, 29. April, im Ausschuss für Planung, Bauen und Stadtentwicklung vorgestellt.


Die kurze Frist

Die Stadtverwaltung hat für die potenziellen Wohnbaugebiete in der Liste verschiedene Kategorien vergeben. „Kurzfristig“ steht hier für Flächen, für die gerade Bebauungsplanverfahren vorbereitet oder schon durchgeführt werden. Das heißt, dass innerhalb der nächsten drei Jahre die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden sollen, um auf diesen Flächen Wohnraum zu errichten. Insgesamt sollen hier rund 880 Wohneinheiten entstehen, die dem Bericht zufolge etwa 1760 Einwohner beherbergen können.

In dieser Kategorie sind seit 2023 zwei neue Flächen hinzugekommen: das Museumsquartier in Gladbach und das Quartier am Cityhaus in Rheydt. Eigentümerin ist in beiden Fällen die Stadt beziehungsweise die Stadttochter EWMG. Im Museumsquartier wird mit ungefähr 20 Wohneinheiten gerechnet (rund 40 Einwohner), am Cityhaus mit etwa 120 (rund 240 Einwohner). Beide Areale sollen 15 bis 20 Prozent geförderten Wohnungsbau beinhalten.

Nach wie vor eingeplant sind die Theodor-Heuss-Straße/ Buscher Straße, 19 Häuser in Gladbach (am Haus Westland), das Reme-Gelände (Los 2), das Beines-Gelände sowie eine Fläche in der Voigtshofer Allee in Wickrath. Ein Gebiet in Mülfort an der Straße Am Torfbend ist in der Priorisierung höher eingestuft worden – die Planung soll hier also beschleunigt werden. Auch hier ist geförderter Wohnungsbau mit einem Anteil von 15 bis 20 Prozent geplant.


Die mittlere Frist

Für ungefähr 530 weitere Wohneinheiten für rund 1000 Bewohner sollen nach derzeitigem Stand in den nächsten zehn Jahren die Vorbereitungen abgeschlossen werden. Einige Planungsflächen sind hier priorisiert, sollen schon bis spätestens 2032 vorbereitet sein. Neu dabei ist in dieser Gruppe ein Areal in der Otto-Saffran-Straße in Rheydt, das in privater Hand ist und wo rund 40 Wohneinheiten entstehen sollen. Außerdem zählt hierzu die Viersener Straße in Windberg, der Bereich Citynahes Wohnen Giesenkirchen am Sportplatz, das Reme-Gelände (Los 3), die Reyerhütter Straße (ehemalige Real-Zentralverwaltung) sowie ein Areal am Fuchskuhlenweg in Odenkirchen.

Bis 2035 sollen dann die Planungen für acht weitere Flächen finalisiert werden. In diese Kategorie vorgezogen wurden der Kapellenweg/ Kawittenberg und an den Hüren. Die Wehnerstraße und Korschgenstraße sollten eigentlich früher abgehakt werden, sind aber nun ebenfalls in dieser Kategorie. Weiterhin dabei sind Pongerstraße/ Struckssoth, Frankenstraße, Höhenstraße und Südwall.


Die lange Frist

In zehn Jahren oder mehr sollen die letzten rund 1700 Wohneinheiten für rund 3400 Bewohner vorbereitet sein. Neu dabei: eine Fläche am Spielkaulenweg in Eicken, die der Stadt gehört, sowie ein Areal in der Taunusstraße, dass teilweise in privater und teilweise in der Hand der EWMG ist. Weitere Flächen sind Rönneter, Göckelsweg/ Windmühlenweg, Adolf-Wagner-Straße, Großheide, Nespelerstraße, Nesselrodestraße, Mollsbaumweg, weitere Teile der Frankenstraße sowie Am Baumlehrpfad.