„Arcaden“: Keine Einigung, aber 2. Gespräch
Streitpunkt bleibt die Verkaufsfläche für Textil im neuen Shopping-Center. OB sagt Viersenern auch Einsicht in die Verträge zu.
Mönchengladbach. Man wolle zuhören, hören, was Viersen wirklich will — das erklärte OB Norbert Bude (SPD) im kleinen Kreis vor dem Gespräch mit Viersener Stadtverwaltungs- und Politik-Vertretern am Dienstagabend in Viersen. Am Mittwoch will man sich per Pressemitteilung zu dem Treffen offiziell erklären. Vorab hieß es, künftig „werden wir mehr miteinander reden“. Und natürlich auch zuhören.
Auslöser des Gesprächs sind Ankündigungen der Viersener, gegen das Großprojekt Shopping-Center des Essener Investors Mfi klagen zu wollen. Weil den Nachbarn vor allem das textile Angebot in den „Arcaden“ mit rund 12 000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu groß erscheint. Die Mammut-Fläche schade dem Viersener Einzelhandel. Nach „informellen Runden“ zwischen Mfi und u.a. dem Viersener Wortführer, dem Unternehmer Winfried Tackenberg, der nicht für die Stadt spricht, bröckele allerdings der Widerstand, sagt Mfi.
Käme es dennoch zu einer Klage, scheint das Projekt mit einem Investitionsvolumen von 185 Millionen Euro gefährdet. Wenngleich die Essener sagen, an den „Arcaden“ festhalten zu wollen.
Von Gladbacher Seite nahmen an dem „interkommunalen Gipfel“ Bude, Technischer Beigeordneter Andreas Wurff und für die Politik Lothar Beine (SPD), Anno Jansen-Winkeln (FDP), Georg Weber (Grüne), Hans-Peter Schlegelmilch (CDU) sowie Klaus Oberem (Freie Wählergemeinschaft) und Sabine Cremer (Linke) teil.
Auch bei den Viersenern saßen Vertreter der Ratsfraktionen sowie Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD), Baurat Gerd Zenses und Mitarbeiter der Planungsebene mit am Tisch.
Ob die Gladbacher „Geschenke“ für ein Viersener Einlenken im Köfferchen hatten, ist offiziell nicht bekannt. Nach WZ-Informationen will Gladbach eine Verlängerung der Regiobahn über Viersen bis Venlo unterstützen. Von gemeinsamen Interessen geleitet wäre ein Gewerbegebiet „MG/VIE“ nördlich und südlich der A 52/Hardt in Richtung Düsseldorf.
Am Abend hieß es: Streitpunkt bleiben die 12 000 Quadratmeter Textil-Verkaufsfläche, Viersen will „deutlich weniger“. In Gladbach wird es deshalb kurzfristig ein zweites Gespräch geben: Mit Bude, den Viersenern und vor allem Mfi.