Architektur: Jury lobt Vituspark
Architekten präsentierten am Freitag „Gute Bauten“. Auch das Wohnquartier am Mönchengladbacher Vituspark wurde dabei gewürdigt.
Mönchengladbach. Es zeigt sich „einladend und spannend zum öffentlichen Raum hin“, ist „im Inneren klar gegliedert“ und „öffnet sich konsequent hin zur Dorenburg“, dem historischen Herzstück des Areals. „Gepaart mit einer angemessenen, in allen Teilen überzeugenden, differenzierten Materialisierung sowie einer feinen, sensiblen Detaillierung ist den Architekten ein Kleinod besonderer Prägung entstanden, das schon allein einen Besuch rechtfertigt“, urteilt die Jury über das neue Eingangs- und Pädagogikgebäude des Grefrather Freilichtmuseums.
Der Bau aus der Feder der Nürnberger Architekten Matthias Köppen und Anne Rumetsch, der mit viel Holz und großen Fenstern besticht, ist der Sieger der diesjährigen Auszeichnung „Gute Bauten“, die am Freitag in der Gladbacher Bank vergeben wurde.
Einfach gemacht hat sich die Jury — besetzt mit Prof. Andreas Scheuring (Scheuring u. Partner Architekten, Köln), Prof. Jochen Schuster (Schuster Architekten, Düsseldorf), Dipl.-Ing. Jürgen Steffens (JSWD Architekten, Köln), Dipl.-Ing. Martin Kostulski (LK Architekten, Köln) und Jan Schnettler (Journalist) — die Entscheidung nicht. Dennoch stand der Sieger des Wettbewerbs schnell fest.
Drei Anerkennungen wurden am Freitag Abend zudem ausgesprochen: für den neuen Campus der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort, für das Wohnquartier am Vituspark in Mönchengladbach und für das Einfamilienhaus Ngo in Schwalmtal-Vogelsrath.
„Alle vier Jahre soll die Auszeichnung guter Bauten dazu beitragen, öffentliches Bewusstsein für die Qualität des Planens und Bauens zu schaffen und Qualitätsmaßstäbe in der zeitgenössischen Architektur zu setzen“, sagt Dr. Burkhard Schrammen, Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA) Linker Niederrhein.
20 ganz unterschiedliche Arbeiten aus Mönchengladbach und Krefeld, den Kreisen Kleve und Viersen sowie den linksrheinischen Städten und Gemeinden des Kreises Wesel waren für die sechste Austragung eingereicht worden. Sie sind als Wanderausstellung noch bis 5. Dezember im Foyer der Gladbacher Bank an der Bismarckstraße zu sehen, danach reisen sie zunächst nach Krefeld (bis 9. Januar), dann nach Straelen (bis 30. Januar). Weitere Termine sollen dann in Kürze folgen.
Aus besagten 20 Arbeiten — bewerben können sich Architekten, Stadtplaner und Bauherren mit Bauwerken (Neu- und Umbau), Gebäudegruppen und städtebaulichen Anlagen, die in den letzten vier Jahren fertiggestellt wurden — hatte die Jury Anfang November acht ausgewählt, die dann vor Ort begutachtet wurden. Die Route führte an einem einzigen Nachmittag über Krefeld, Moers, Kamp-Lintfort, Grefrath, Schwalmtal und dann zurück nach Mönchengladbach.
Der Preis ist nicht dotiert, aber mit reichlich Renommee verbunden. Der Preisträger bereichert zudem im neuen Jahr den Teilnehmerkreis des Architekturpreises Nordrhein-Westfalen.