Arsen-Splitt: Anwohner haben Angst
Laut Stadt geht von dem schwermetallhaltigen Material keine Gefahr aus.
Mönchengladbach. Der mit Arsen und Blei verseuchte Splitt in Rheydt hat die Anwohner verunsichert. Laut Stadt geht keine Gefahr von dem Baumaterial aus. In den vergangenen Tagen haben sich dennoch zahlreiche Mönchengladbacher bei der Verwaltung gemeldet, die sich Sorgen um ihre Gesundheit machen.
Ein Bauunternehmer hatte in den Jahren 2005 und 2006 an der Klumpenstraße und der Süchtelner Straße bei Pflasterarbeiten statt eines Naturstoffes schwermetallhaltiges Bettungsmaterial verwendet. Das ergaben Proben der Stadt, die nach einem Tipp der Bezirksregierung Düsseldorf entnommen worden waren.
Die Anwohner wollen jetzt vor allem wissen, wie die Stadt zu der auch vom Umweltministerium bestätigten Einschätzung kommt, dass zurzeit keine Gefahr für Mensch und Umwelt besteht.
Die Stadt reagiert mit einer genauen Erläuterung des Umwelt-Gutachtens: Die Schadstoffe seien an das Bettungsmaterial gebunden und könnten nicht ausgasen, also nicht an die Luft gelangen. Das belastete Material sei vollständig von einer intakten Pflasterdecke abgedeckt. Zudem liege der Grundwasserflurabstand deutlich über einem Meter — was bedeutet, dass es keinen Grundwasserkontakt mit dem belasteten Material gibt, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten.
Auch die Hitze der vergangenen Tage habe keine Auswirkungen auf die Pflastersteine und das darunter liegende Füllmaterial gehabt.
Einer, der sich bei der Verwaltung über eine mögliche Gefahr erkundigt hat, ist Hermann-Josef Krichel-Mäurer, Bezirksvorsteher Stadtbezirk Ost. „Der Informationsfluss war anfangs sehr dünn“, sagt er. Er sei auch von Anwohnern angerufen worden. Was ihm die Verwaltung mitgeteilt hat, hat er in einem Schreiben zusammengefasst, das mittlerweile in Haushalten rund um die betroffenen Straßen im Briefkasten liegen sollte, sagt Krichel-Mäurer. Dass die Verwaltung eine Gefahr ausschließt, erscheine ihm nach dem Aufklärungsgespräch schlüssig. Das wollte er den Anwohnern zur Beruhigung mitteilen, sagt er.
Die Verwaltung prüft derzeit, ob eine Sanierung der Straßen notwendig ist. Dafür seinen eine Vielzahl technischer und auch juristischer Fragen zu klären, so dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen werde, erklärt Stadtsprecher Rütten.