Auch bei den Classic Days hat der TÜV das letzte Wort
Oldtimer und Kultfahrzeuge locken noch bis Sonntag nach Jüchen. Die elften Classic Days bieten einige Neuheiten.
In und um Jüchen waren gestern gleich mehrere Hingucker im Straßenverkehr unterwegs. Denn so mancher Oldtimerfreund machte sich auf den Weg zu den Classic Days auf Schloss Dyck, die auch heute und morgen zum elften Mal stattfinden. Viele der Klassiker rollten auf eigenen Achsen an, darunter auch die schon fast zum Inventar der Classic Days gehörenden „Bentley Boys“ aus England.
Von dort kam auch Mike Vardy. Er behauptet, auch im Alltag mit seinem Fiat unterwegs zu sein. Damit unterscheidet ihn nichts von rund 1,1 Millionen Deutschen, die mit demselben Fabrikat unterwegs sind. Alles, was Mike Vardy danach von seinem Fiat erzählt, offenbart aber gewaltige Unterschiede zu seinen Markenkollegen: Vardys Fiat ist 110 Jahre alt, ist mehr als fünf Meter lang, und etwa zwei Drittel davon nimmt eine Haube ein, unter der ein Flugzeugmotor bollert. Der Fahrersitz liegt jenseits der Hinterachse und wird nur durch einen Holzkoffer vor eventuellen Auffahrunfällen geschützt. So wurden anno 1906 Fahrzeuge gebaut, die den Weltrekord für Landfahrzeuge brechen sollten. Für fast 200 km/h ist das 110 Jahre alte Ungetüm gut.
Es sind Fahrzeuge wie diese, die alljährlich Autobegeisterte zu den Classic Days auf Schloss Dyck locken. Bei dieser Veranstaltung gibt es mehrere Neuigkeiten, die sich der ausrichtende Verein „Classic Days“ ausgedacht hat. „Wir haben in diesem Jahr zwei Themenbereiche, die wir als ,Nachwuchsförderung’ sehen“, sagt Norbert Freiberg, Sprecher des Vereins. „Im Fahrerlager haben wir einen eigenen Bereich für die jungen Piloten mit Seifenkisten, und im Bereich ,Classics of Tomorrow’ präsentieren wir erstmals Autos, die zwar noch keine Oldtimer sind, aber das Zeug zu einem hochwertigen Klassiker haben,“ fügt er hinzu.
Ob junges oder altes Auto: Wer seinen Wagen am Schloss präsentieren möchte, kommt an einer Kontrolle des TÜV Rheinland nicht vorbei. Die Experten checken an allen Fahrzeugen vom Vespa-Roller bis zum Transporter Bremsen, Lenkung und, falls vorhanden, Beleuchtung. Zuvor hatten die Fahrer der Klassiker — wie auch die übrigen Besucher — andere Sicherheitshürden nehmen müssen. Nach den jüngsten Terroranschlägen in Europa sicherte bewaffnete Polizei die Zufahrten zum Gelände ab.