Ausstellung: Vereine in der Kunst vereint
Suse Weber präsentiert zum Abschluss ihres Atelierstipendiums im Gladbacher Kunstverein ein Objekt namens „Formel: Verein“.
<strong>Mönchengladbach. Am Ende der Ausstellungseröffnung wurde symbolisch der Vogel abgeschossen. Bezirksbundesmeister Horst Thoren, als Vertreter des Brauchtums in die Lagerhalle an der Künkelstraße gekommen, zielte mit einem Gewehr aus Pappmaché auf eine gelbe Vogelattrappe, und Künstlerin Suse Weber ließ diese getroffen zu Boden fallen. Auch wenn die Aktion kurz war, erklärte sie den rund 100 geladenen Gästen doch etwas über den Hintergrund der Abschlussarbeit der Atelierstipendiatin der Stadt.
Schützen- und andere Vereine künstlerisch umgesetzt
Suse Weber hat sich bei ihrem emblematischen Skulpturenensemble künstlerisch mit Schützen- und anderen Gladbacher Vereinen auseinandergesetzt und für ihre Installation eine Titel gebende "Formel: Verein" gefunden.
Auf einer Empore im Kunstverein MMIII hat die 38-jährige gebürtige Leipzigerin ein zwölf Quadratmeter großes, futuristisch anmutendes Ensemble aus bunten Kunststoff-Objekten aufgebaut. 16 Skulpturen, teilweise mit historischen Versatzstücken der Stadt bedruckt, gruppieren sich auf vier schwarzen Podesten, die mit zwei Schienen aus drei Nationalflaggen verbunden sind. Dieses vierfache Gefüge bildet den Rahmen für eine zum Baum geformte, etwa vier Meter große Figur des Bundesadlers.
Gladbachs Kulturdezernent Gert Fischer zeigte sich beeindruckt von dem "unglaublich komplexen" Werk, das den gesellschaftlichen Strukturen und der Rolle des Vereinswesens äußerlich eine Form gibt. Wappen, Farben und Fahnen von Gladbacher Vereinen böten hierzu ein unendliches Feld der Gestaltung.
Besonderer Clou am Rande: Etwa 30 Schnittreste des Formel-Objektes hängen zum Kaufpreis von 50 Euro in der Kunsthalle von der Decke zur Empore.