Medizin: Letzte Hoffnung: Dr. Delfin
Das Ehepaar Hintzen gibt alles, um Tochter Leonie die Therapie mit den intelligenten Tümmlern zu ermöglichen.
Mönchengladbach. Leon mag keinen Besuch. Der zweijährige Blondschopf wird unruhig, wenn Fremde durch die Haustür der Familie Hintzen in Hardt kommen. "Leon hat Angst, dass jemand seine Zwillingsschwester holen kommt", sagt seine Mutter Bianca Hintzen und drückt ihren Sohn an sich.
"Für Püppi scheint das wie geschaffen, sie liebt Tiere und im Wasser fühlt sie sich pudelwohl", erzählt die 42-Jährige. "Delfinen gelingt es, den Eispanzer der Isolation um behinderte Kinder zu durchdringen und anscheinend spielerisch einen Zugang zu diesen zu finden", berichtet Hintzen aus Gesprächen mit dem Düsseldorfer Verein Dolphin Aid.
Der ganze Tagesablauf der Hintzens dreht sich um ihre Tochter. "Jede Nacht stehen wir vier- bis fünfmal auf, um die Sauerstoffsättigung an der Beatmungsgerät neu einzustellen", sagt Kurt Hintzen.
Ist Leonie zu Hause, ist sie permanent an einen Überwachungsmonitor angeschlossen. Der Alarm schlägt, wenn die Sauerstoffsättigung in ihrem Blut unter einen kritischen Wert fällt. Die Kraft, die die Pflege ihres Kindes kostet, ist der Mutter anzusehen. "Doch wir geben nicht auf, nie, niemals", sagt sie.
Die Zweijährige kann kein Wort sprechen, sie kann weder sitzen noch laufen und muss gefüttert werden. Nichts hat die Familie unversucht gelassen, um ihrer Püppi zu helfen, wenigstens eine kleine Besserung zu erreichen - bislang allerdings ohne großen Erfolg.
Auf seiner Homepage berichtet der Verein von vielen Patienten, die im Zuge der Therapie plötzlich ihr erstes Wort gesagt haben oder schließlich alleine aufrecht sitzen konnten.
Unterstützung Leonies Eltern sind überwältigt von der Unterstützung, die sie für die Delfin-Therapie ihrer Tochter bekommen. Über 600 Euro haben sie schon aus der Sammelaktion mit Spendendosen erhalten, die sie in Geschäften aufstellen durften