Banden knacken Autos
Die Polizei hat eine zunehmende Zahl von Navi- und Airbag-Diebstählen zu verzeichnen. Die Täter schlagen zu und flüchten über die Grenze.
Mönchengladbach. Pongs und Ohler waren Anfang Februar von Autoknackern heimgesucht worden. Am vergangenen Wochenende hatten sich die Täter dann Wickrath und — schon wieder — Ohler ausgesucht und bauten aus Wagen feste Navigationsgeräte und Airbags aus. „Es sind meist ausländische Diebesbanden, die über die Grenze kommen, hier zuschlagen und dann wieder weg sind“, berichtet Polizeisprecher Willy Theveßen von den Beobachtungen der Polizei.
Die Bandenmitglieder suchen nach derzeitigen Erkenntnissen der Ermittler gezielt nach hochwertigen Fahrzeugen und hier insbesondere nach Wagen der Marken VW und Mercedes, um aus den Fahrzeugen teure Ersatzteile zu stehlen. Dabei gehen die Banden laut Theveßen meist arbeitsteilig vor.
Sicher ist, dass die einen Kriminellen die lohnenden Gegenden ausbaldowern. „Dann kommen die eigentlichen ,Handwerker’, die die begehrten Navis und Airbags, fachmännisch ausbauen. Das kann nicht jeder.“
Die Polizei ruft die Mönchengladbacher zu erhöhter Aufmerksamkeit. „Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Tatverdächtigen noch einige Tage in unserer Stadt nach lohnenden Objekten umsehen“, sagt Theveßen. Anwohner oder Passanten, die Verdächtiges beobachten, sollten sofort den Notruf wählen.
Durch einen aufmerksamen Wachmann, der danach alles richtig gemacht hat, sind der Polizei in der Nacht zu gestern drei mutmaßliche „Automarder“ ins Netz gegangen. Der Wachmann des Autohauses Waldhausen und Bürkel an der Hohenzollernstraße hatte bemerkt, dass ein Ausstellungsfahrzeug mit Gewalt geöffnet worden war.
Offensichtlich waren die Täter aber währenddessen gestört worden. Am fest eingebauten Navigationsgerät war die Zierleiste bereits abmontiert und die Befestigungsschrauben waren gelöst. Auf dem Beifahrersitz lag noch Tatwerkzeug. Bei einem zweiten Fahrzeug war der Ausbau schon abgeschlossen — es fehlte das Navi. Von den Tätern selbst war nichts mehr zu sehen.
Nur kurze Zeit später allerdings bemerkte eine Streifenwagenbesatzung in unmittelbarer Nähe drei Verdächtige. Sie waren mit einem niederländischen blauen Audi A 3 unterwegs. Bei der Kontrolle fanden die Beamten im Fahrzeug des Trios laut Theveßen „umfangreiches Beweismaterial, Einbruchwerkzeug und andere Spurenträger“.
Alle drei Männer sind der Polizei einschlägig bekannt. Theveßen: „Die Gesamtumstände lassen den Schluss zu, dass sie für die Autoaufbrüche in Eicken verantwortlich sind. Dazu müssen jedoch noch kriminaltechnische Untersuchungen abgewartet werden.“
Darüber hinaus prüfen die Ermittler aber auch, ob die drei festgenommenen 22-Jährigen womöglich für die Aufbruch-Serien der jüngsten Vergangenheit verantwortlich sein könnten. In Pongs, Ohler und Wickrath war insgesamt ein dutzend Wagen geknackt worden. Auch hier hatten sich die Täter auf die Marken VW und Mercedes konzentriert.