Bauboom beschert Handwerk Aufträge
Dank niedriger Zinssätze wird viel in Beton investiert.
Mönchengladbach. Bei der EWMG ist man zufrieden. Die Vermarktung des Baugebiets Bökelberg mit 70 Grundstücken ist fast abgeschlossen, für die Dahlener Heide beginnt die Vermarktung des dritten Bauabschnitts bereits vielversprechend und bald startet auch die Vermarktung des Baugebiets Rönneter. „Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist dank der niedrigen Zinsen stark gestiegen“, sagt Jürgen Timmermanns, Sprecher der Entwicklungsgesellschaft.
Den Bauboom in der Stadt spüren auch Architekten und Handwerker. Annette Bonin, CDU-Ratsfrau und Inhaberin eines Architekturbüros an der Viersener Straße, entwirft zurzeit einige Einfamilienhäuser in Windberg. In einem anderen Sektor ist für sie aber noch viel mehr zu tun.
„Ich habe im Moment außerordentlich viele große Wohnungsbauprojekte zu stemmen“, sagt sie. Denn neben Familien, die den niedrigen Zins nutzen, um sich endlich ohne allzu große finanzielle Belastung den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, investieren auch Anleger gerne in Immobilien und lassen bauen, um Wohnungen zu vermieten.
„Viele investieren ihr Geld in Beton“, weiß auch Stefan Bresser, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Neben Neubauten stünden auch Sanierungen und Renovierungen bei vielen Haus- und Wohnungsbesitzern auf dem Programm. „Bei den Handwerkern führt das dazu, dass sie bereits jetzt Aufträge bis etwa Mitte nächsten Jahres angenommen haben.“
Das kann Georg Knoben bestätigen. Der Schreinermeister führt einen Betrieb mit neun Mitarbeitern. Anfang des Jahres war die Arbeitsbelastung in seiner Firma enorm hoch. „Wir haben daraufhin einen Mitarbeiter neu eingestellt und in neue Maschinen investiert“, sagt Knoben.
Nach einer kurzen Erholungsphase läuft momentan wieder das Telefon heiß. Das liege auch daran, dass jedes Jahr vor dem Winter viele Kunden nach einbruchsicheren Türen oder Fenstern fragen. „Wir haben zurzeit einen Terminvorlauf von rund acht Wochen. Wenn der Kunde aber beispielsweise einen Wasserschaden hatte, helfen wir natürlich sofort“, betont er.
Bei den Dachdeckern, beispielsweise in der Firma von Heinrich Delvos in Rheydt, sind neben neuen Aufträgen immer noch Reparaturen abzuarbeiten, die durch den Sturm „Ela“ an Pfingsten nötig geworden sind. „Das hängt uns immer noch nach“, sagt Mitarbeiterin Simone Tünnissen.