Bauern sorgen sich um Weizen
Angekündigte Unwetter gefährden die Ernte.
Die jüngsten Wetterkapriolen machen den Bauern in Mönchengladbach Sorgen. Erst war es lange trocken und heiß, dann gab es drei Tage Abkühlung, heute kommt die Hitze wieder zurück — bis zu 30 Grad sollen es werden. „Dabei hätten wir einfach Regen gebraucht“, sagt Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft im Rhein-Kreis Neuss und Mönchengladbach.
Jetzt fürchten die Bauern nach der Hitzewelle auch noch Starkregen und Sturm — ein Wetterszenario, das die wichtigste Ernte des Jahres bedroht: den Winterweizen.
Schon am Freitagabend, spätestens Samstag, erwarten Meteorologen den rasanten Wetterumschwung. „Es kann kräftige Gewitter geben“, sagt Dennis Brüning vom Wetterdienst Meteogroup. „In NRW rechnen wir mit einer energiereichen Luftmasse, die kräftige Schauer und Gewitter, aber auch Sturmböen mit sich bringt.“
Für den hochgewachsenen und kurz vor der Ernte stehenden Weizen kann das große Schäden bedeuten. Der Sturm könnte die schweren Ähren vom Halm abknicken lassen, der Starkregen das Korn ausschlagen. Für die etwa 150 landwirtschaftlichen Betriebe, die in Mönchengladbach angesiedelt sind, wäre das fatal. Von den etwa 2600 Hektar Agrarfläche auf Stadtgebiet sind fast 1900 Hektar Weizenfläche.
Zudem steht die Weizenernte schon jetzt unter keinem guten Stern. „Der Mai, Juni und Juli waren viel zu trocken“, sagt der Sprecher der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalens, Bernhard Rüb. Deswegen sei schon jetzt mit deutlichen Einbußen zu rechnen. Der Niederschlag der vergangenen Tage könne das nicht mehr lindern. Um den Weizen einzufahren, benötigen die Landwirte demnächst wieder trockenes Wetter.
Bisher gut verlaufen ist hingegen die fast abgeschlossene Ernte der Wintergerste, die in Mönchengladbach auf 488 Hektar angebaut wird.