Zwei Viersener fahren zur Hip-Hop-Weltmeisterschaft

PatrickArzten und Mark Predmestnykov fahren im August nach Glasgow.

Foto: Busch

Viersen. Vor neun Jahren besuchte Mark Predmestnykov zum ersten Mal die Tanzschule Fauth in Viersen. Seine Mutter hatte ihn zu einem Hip-Hop-Kursus angemeldet, überzeugt davon, dass das Tanzen für den Sohn genau das Richtige sei. Mark ging hin und blieb, auch wenn er sich dabei nicht immer ganz wohl fühlte, wie er rückblickend erzählt. „Ich war der einzige Junge in dem Kursus“, sagt der heute 19-Jährige, „das war schon etwas komisch.“

Komisch beim Tanzen fühlt er sich längst nicht mehr. Im Gegenteil: Die Begeisterung für Hip-Hop ist immer größer geworden. Und längst sind nicht nur Mädchen in den Kursen, sondern auch viele Jungen. Die Musik, die Beats, der Sprechgesang, die lässigen Bewegungen und Sprünge sprechen viele junge Leute an.

So ging es auch Patrick Arzten, der vor elf Jahren die traditionelle Aufführung des Weihnachtsmärchens von Fauth besuchte und die Hip-Hopper sah. „Das fand ich so cool, dass ich gesagt habe: Das will ich auch lernen“, erinnert sich Arzten. Also meldete er sich zum Kursus an.

Neben der Schule besuchten die beiden weiterhin Kurse für Hip-Hop, später kam Breakdance hinzu. Sie begannen, in Ensembles zu tanzen, traten mit der Fauth Dance Company beispielsweise in verschiedenen TV-Shows auf und waren bei den Produktionen „Black Rider“ und „Blues Brothers“ des Theaters Krefeld-Mönchengladbach als Background-Tänzer dabei.

Inzwischen unterrichten beide selbst junge Leute im Hip-Hop — Predmestnykov bei der Tanzschule Biggi Klömpkes in Krefeld und beim ASV Süchteln, Arzten bei der Tanzwerkstatt in Nettetal. Und sie haben als Duo zusammengefunden. Bei Hip-Hop-Wettbewerben treten sie seit 2014 gemeinsam an und erzielen damit bislang sehr gute Platzierungen. Zuletzt erreichten die beiden bei der Deutschen Meisterschaft der United Dance Organisation (UDO) in ihrer Kategorie den ersten Platz, seitdem sind sie Deutscher Meister.

Damit qualifizierten sie sich auch für die Teilnahme an den World Street Dance Championchips, die vom 28. bis 30. August im schottischen Glasgow stattfinden. Dort möchten die beiden Viersener Weltmeister werden.

Für diesen Wettbewerb trainieren die jungen Tänzer nun. Welche Musik beim Turnier läuft, wissen die beiden noch nicht. „Es läuft irgendeine Musik, und man hat eine oder anderthalb Minuten Zeit zu zeigen, was man kann“, erklärt Predmestnykov. „Die Jury will sehen, ob man mit der Musik klar kommt, darauf hört.“ Also arbeiten die beiden nun an einer Choreographie, die sie spontan auf der Bühne werden anpassen müssen, je nachdem, welche Musik ausgewählt wird.

Aufgeregt seien sie immer, gibt Predmestnykov zu, „und das ist das Wichtigste. Man ist voller Adrenalin. Wenn man nicht aufgeregt ist, macht man Fehler.“