Zuschauer feiern Eickens weibliches Königsgespann

Parade der St.-Vitus-Martinus-Bruderschaft.

Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach. Noch ist es ruhig auf dem Eickener Marktplatz. Die Klänge der Tambourcorps werden immer lauter, bis die fast 900 Zuschauer schließlich ihre Schützen erblicken. Unter Applaus beendet die St.-Vitus-Martinus-Bruderschaft die große Parade mit einem Marsch ins aufwendig geschmückte Festzelt.

Traditionell am zweiten Wochenende im Juli verwandelt sich der ruhige Marktplatz zum bunten Kirmesplatz und die Eickener zu trinkfesten Schützen. Neben einer 80er Jahre-Party, bei der zu nostalgischen Hits von DJ Lutz ausgelassen gefeiert wurde, durfte auch das traditionelle Maiensetzen und der Zapfenstreich vor der Eickener Kirche nicht fehlen.

„Das war schön, alles hat uns sehr viel Spaß gemacht“, sagt Dagmar Pontzen. Die Schützenkönigin setzte sich beim 89. Schuss durch und schoss den Vogel runter. „Das war immer schon mein Wunsch, dieses Jahr hat es dann endlich geklappt“, erzählt sie.

Gemeinsam mit ihren Ministerinnen Petra Elke und Marlies Roemer regiert in Eicken dieses Jahr ein rein weibliches Königsgespann. Dementsprechend glänzt das Königssilber dieses Mal nicht über einer Uniform, sondern auf drei prunkvollen, dunkelblauen Kleidern.

Dass die Eickener Schützen kein durchschnittliches Fest feiern, zeigt sich auch an den Wetterverhältnissen. „Am Samstag haben wir sehr viel geschwitzt“, erzählt Dagmar Pontzen. Aber das heiße Sommerwetter hielt nur kurz, der Sonntag begrüßte die Bruderschaft mit kühlem Nass. Aber auch das gehört schon fast zur Eickener Schützentradition dazu. „Bis jetzt haben wir an den Sonntagen immer Regen gehabt“, sagt die Schützenkönigin. Damit die Regentinnen während der großen Parade trocken bleiben, organisierte die Bruderschaft kurzerhand eine Pferdekutsche. Unter dem schützenden Dach zog das Königsgespann dann mit Gastbruderschaften aus Hermges, Lürrip, Hardterbroich und Untereicken durch den Ort.

Geehrt wurden am Samstag Friedel Model für 60 Jahre Mitgliedschaft in der St. Vitus-Martinus-Bruderschaft sowie Wilhelm Steves für 65-jährige Schützentreue.