Baustart für Hangar: Tante Ju kommt bald nach Hause
Am Dienstag erfolgte der symbolische erste Spatenstich am Flughafen. Kulinarische Ideen gibt es schon.
Düsseldorf. Der Bau für den Hangar, in dem das historische Flugzeug in den nächsten 15 Jahren ein Dach über dem Kopf erhält, hat begonnen. Heißt: Tante Ju kommt nach Hause. Nach geplanten zwölf Monaten Bauzeit soll im Frühjahr auf einer 4000 Quadratmeter großen Fläche am Flughafen Mönchengladbach eine Eventhalle stehen.
Anlässlich des feierlichen ersten Spatenstichs zum Baubeginn nannte Oberbürgermeister Norbert Bude am Dienstag den Hugo-Junkers-Hangar einen Magneten für viele Besucher, die „von der Faszination des Fliegens angezogen werden“.
Der Name Hugo-Junkers-Hangar erinnert an Gladbachs berühmten Technikpionier und Erbauer der Ju 52. Gemeinsam mit Tante Ju zieht ab Sommer 2015 das Mönchengladbacher Event- und Cateringunternehmen noi! als Betreiber der circa 1100 Quadratmeter großen Halle ein.
Geschäftsführer Thorsten Neumann will in der einem typischen Hangar nachempfundenen „Location“ Platz für bis zu 400 Gäste und für Events wie Galadinner, Familienfeiern, Produktpräsentationen oder Kochkurse bieten.
Geplant ist, neben dem Hallenbereich einen seitlichen Gebäuderiegel mit Küche und Veranstaltungsräumen, teilweise mit Blick auf Tante Ju, zu errichten. Der gelernte Koch wühlt bereits in alten Kochbüchern, um — entsprechend der 400 Patente Hugo Junkers’ — 400 Rezepte aus der Pionierzeit des Fliegens nachkochen zu können: „Ich denke da etwa an den Pioniergeist oder die Flugstulle“, sagt Neumann mit einem Lächeln.
Die letzte Landung der Ju in Gladbach sei „die Verwirklichung eines Traums“, so Karl Gottwald, Vorsitzender der Freunde historischer Luftfahrzeuge (VFL). Der Verein, Inhaber der Maschine, kämpft seit 23 Jahren für den Erhalt dieses Kulturguts.
Das Flugzeug mit der Kennung HB-Hoy wird von der Schweizer Ju Air betrieben. Acht Schmuckstücke dieser Art gibt es noch weltweit. Fünf von ihnen sind für Rundflüge zugelassen.
Bis jetzt stand die alte Tante Ju auf der Aussichtsterrasse des Düsseldorfer Flughafens unter freiem Himmel. „Jetzt bekommt sie endlich eine Heimat mit Dach über dem Kopf und ist vor Witterungsverfall geschützt“, freute sich der VFL-Chef. jfg