Glauben: Von Zweifeln und Heiligen
Der Gladbacher Propst Albert Damblon hat zwei neue Bücher veröffentlicht.
Mönchengladbach. „Wartest du nach 40 Priesterjahren gelassen auf deinen Tod oder beunruhigt er dich noch?“ Diese Frage hat sich der Gladbacher Propst Albert Damblon gestellt. Um sie zu beantworten, sah er sich noch einmal die Stichwortzettel zu seinen Osterpredigten an — 40 eng beschriebene Seiten, sortiert nach Datum und Evangelium, zu denen ihm gleich Geschichten einfielen.
Knapp 20 davon stehen auf 120 Seiten in seinem neuen Buch mit dem Titel „Zwischen Zuversicht und Zweifel — Nachdenken über Ostern“. Damblons Fazit: „Im Laufe meines Lebens haben die Fragen zugenommen und die Antworten sind schwächer geworden. Das hat mit der Lebenserfahrung und auch den tragischen Erlebnissen zu tun“, sagt er.
Trotz dieser eher ernüchternden Erkenntnis sind seine Geschichten auch unterhaltsam. Zum Beispiel die über „Trunkenes Ostern“. Sie erzählt von einem Osterfeuer, bei dem die Gläubigen miteinander anstoßen. Damblon kommt der Geschmack des Rotweins, den ihm Messdienerin Martina anbietet, sonderbar vor. So fühlt er sich auch am nächsten Morgen. Jahre später gesteht ihm Martina, dass die Messdiener ihm jede Menge Weinbrand in den Wein geschüttet hatten.
„Die gekritzelte Auferstehung“ dreht sich um Damblons erste Stelle als Kaplan, die er mit 26 Jahren in Krefeld-Bockum antrat. Dort war es üblich, dass die katholische Jugend kurz vor Ostern Altpapier sammelte. Damblon beteiligte sich daran, wie das seine Vorgänger auch getan hatten. Die Predigt, die er noch in der Nacht schreiben musste, wurde dann nur noch ein handgeschriebenes Gekritzel.
Einen religionsgeschichtlichen Hintergrund hat das zweite Werk, das Damblon jetzt veröffentlich hat. Es erzählt „Die Geschichte des heiligen Benedikt“, dem im Nordteil des Gladbacher Münsters ein Fenster gewidmet ist. „Es zeigt Szenen aus seinem Leben. Ich habe diesem Buch eine Vita zugrunde gelegt, die Papst Gregor der Große nach dem Tod Benedikts geschrieben hat“, sagt Damblon.
Benedikt gehört zur Gladbacher Geschichte, denn die Benediktinermönche gründeten 974 die Abtei Mönchengladbach. Das Fenster zeigt oben einen einsamen und stillen Benedikt, der in einer Höhle hockt. Zu den weiteren Motiven gehören die „Regula“, die in der der Zeit des um 480 in Umbrien geborenen Benedikt eine Art Grundgesetz war.
Geschwisterliebe zeigt ein Bild, auf dem sich eine Nonne und ein Mönch unterhalten. Schließlich ist auf einem weiteren Teil des Bildes auch der sterbende Benedikt zu sehen.