Kinderkonzert Felix Mendelssohn Bartholdy gewidmet
Kinderkonzert war Felix Mendelssohn Bartholdy gewidmet.
Mönchengladbach. „Warum liegst du so faul herum?“, wundert sich Felix Mendelssohn Bartholdy (Daniel Minetti) über Kiko, den Konzertkobold (Paula Emmrich). Beim vierten Kinderkonzert des Mönchengladbacher Theaters erfahren die kleinen Zuschauer: Mendelssohn selbst war alles andere als bequem. Zu seinen Lebzeiten (1809 bis 1847) schrieb er ab seinem achten Lebensjahr insgesamt 750 Kompositionen und galt als Wunderkind.
Kiko ist zunächst skeptisch und beobachtet den Komponisten vom anderen Ende der Bühne. Dieser erzählt derweil von seiner Jugend und zieht die Zuhörer so schnell in seinen Bann. Gespannt hören die Kinder auch zu, wie die Niederrheinischen Sinfoniker unter Dirigent Andreas Fellner die Ouvertüre „Ruy Blas“, das Scherzo aus der Streichersinfonie Nr. 9 sowie einen Satz seines Violinkonzerts spielen.
Auch Kiko ist jetzt interessierter und rückt in die Mitte der Bühne. Spätestens nach dem „Jägerlied“, bei dem Pianist Jesse Wong das Klavier „singen“ lässt, wie der Mendelssohn-Darsteller erklärt, sieht sie ein: „Felix, ich glaub es jetzt auch: Du bist echt ein Wunder!“
Der Violonist Rafael Novák spielt den Zuhörern Mendelssohns bekannten Hochzeitsmarsch aus dem Sommernachtstraum sowie einen Ausschnitt aus seiner „Schottischen Sinfonie“, die durch seine vielen Reisen durch die Welt und in die Literatur inspiriert ist.
Mezzosopran Charlotte Reese trägt außerdem „Auf Flügeln des Gesanges“ und „Abendbild“ vor. Letzteres hat Mendelssohns ebenso talentierte Schwester Fanny Hensel geschrieben. Die Musikstücke sind facettenreich: Sie klingen schwungvoll, zart, oder melancholisch — jedoch immer intensiv. Und die Kinder schauen unentwegt gespannt auf die Bühne.
Schließlich kann die Kiko-Darstellerin nicht mehr anders: Sie fängt an, neben Mendelssohn Bartholdy zu zeichnen. Eine Frage bleibt jedoch immer noch: „Bei all deinen Talenten, warum bist du gerade Komponist geworden?“ Die Antwort gibt Minetti in seiner Rolle: „Auch wenn man sich die Ohren zuhält, merkt man, dass wir von Klängen umgeben sind. Ich will diese Klänge festhalten, deswegen bin ich Komponist.“