Bettensteuer: Will Ampel Geld ergaunern?

Der Hotel- und Gaststättenverband verschärft seine Kritik.

Mönchengladbach. Vom Gladbacher Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) kommen immer schärfere Töne, wenn es um die ab 2012 von der Ampel-Koalition geplante Hotel- bzw. Bettensteuer geht. Der in der Jahresversammlung für drei Jahre wiedergewählte Vorsitzende Andreas R. Graf erklärte jetzt, die Stadt wolle sich auf Kosten der Hotellerie die Taschen vollmachen. Graf, für seine markigen Sätze bekannt, sagte: "Die rein populistisch motivierte Neidsteuer für die kleinen Betriebe, die die Stadt vorhat, ist der wirtschaftliche Genickbruch."

SPD, FDP und Bündnis-Grüne wollen durch die Steuer rund eine Million Euro jährlich einnehmen, gleichzeitig von der Summe etwa 200000 Euro abzweigen - um damit für die Touristenstadt Mönchengladbach zu werben. Dazu sagt Graf: "Wir wollen nicht mit Leuten an einem Tisch sitzen, die mit ergaunertem Geld von unseren Hotels arbeiten."

Peter Schlipköter, Chef der städtischen Marketinggesellschaft MGMG, reagierte eher verlegen auf die harsche Kritik und sagte, nicht die MGMG sei hier Ansprechpartner, sondern die Politik.

Mit Graf, Wolfgang Eickes und Peter Jost an der Verbandsspitze startet der Dehoga in die neue Legislaturperiode. Die Verhinderung der Steuer sei nur eines der wichtigsten Ziele, man wolle sich auch um eine bessere Vermarktung der Stadt kümmern. Details hierzu nannte das Trio noch nicht.

Neu im Vorstand ist neben Tanja Wallenfang (Betriebe "Goldwasser" und "Herr Rossi") auch Holger Böker vom Geneickener Bahnhof. Wallenfang werde sich neben der Vorstandsarbeit besonders um die Belange der Unternehmerinnen im Gladbacher Gastgewerbe bemühen. Nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatten sich Christopher Muthig und Michael Corres.

Zum Dehoga-Kreisverband gehören derzeit 243 Betriebe.