Beziehungstheater als Bühnendauerbrenner
„I Love You, You’re Perfect, Now Change!“ begeistert das Publikum bei der Premiere.
Mönchengladbach. Entweder hat man es selbst erlebt. Oder aus nächster Nähe beobachtet. Diese Männer und Frauen. Wie sie miteinander umgehen. Es wäre zum Verzweifeln, wenn man nicht darüber lachen könnte. Wer das bislang nicht so recht schaffte, dem sei „I Love You, You’re Perfect, Now change!” empfohlen.
Das Comedy-Musical des Komponisten Jimmy Roberts und des (Werbe-)Texters Joe DiPietro begeisterte bei der Premiere am Gründonnerstag im Studio des Theaters in Rheydt das Publikum. Man verstand nach diesem Abend leicht, dass das Stück seit seiner Premiere 1996 in New York ununterbrochen 5000 Mal gespielt wurde.
63 Rollen erarbeitete Regisseur Ulrich Proschka für die Mitglieder des Opernensembles und Gast Tobias Wessler. Er war von 1997 bis 2002 festes Ensemble-Mitglied und auch danach beispielsweise als Oscar in „Swinging St. Pauli“ zu sehen. Wessler spielt genauso gut den Kerl, dessen ehern geschmiedetes Macho-Image ins Wanken gerät, als ihm bei einer Kino-Schnulze die Tränen kommen, wie den jungen Vater, der in infantile Verhaltensweisen verfällt.
Susanne Seefing ist in der einen Szene noch punkige Tochter und in der nächsten schon zitternde Greisin. Markus Heinrich ist der Freund, der am Verstand des Vaters zweifelt und der Mann, der sich traut, die Frau anzuhimmeln, die ihn gerade im Tennis geschlagen hat. Gabriela Kuhn überzeugt als Verlassene, die für eine Video-Kontaktanzeige einen Seelenstriptease hinlegt und als Mutter, die ihrem beziehungsunwilligen Sohn an die Gurgel geht.
Michael Preiser am Klavier hat die musikalische Leitung, unterstützt von Fabian Kircher an der Violine. Dabei bauen sie permanent auch noch die Bühne um, die Christine Knoll aus vielseitig verwertbaren Styropor-Elementen gebaut hat. Die sind mal Tisch, mal Auto, mal Balkontür und dann wieder Spiegel.
Vier Mitarbeiter in Garderobe und Maske sorgen hinter der Bühne für die atemberaubend schnellen Verwandlungen.