Biennale-Künstler stellt Buch zu seinem Projekt vor

Im Buch führt Schneider den Betrachter dann auch zu seinen Räumen, die er im Museo d´arte contemporanea (Italien) und im Museum Franz Gertsch (Schweiz) erschaffen hat.

Mönchengladbach/Rheydt. Der Mann hat richtig gute Laune. Als introvertiert und zuweilen als eigen bekannt, hatte Gregor Schneider einfach nur Spaß, als Museumsleiterin Susanne Titz mit ihm das Buch zur Schneider-Skulptur "END" vorstellte und er Dutzende Autogramme geben musste.

Während die promovierte Museumsleiterin artig ein Foto der Skulptur in die Kameras hält, macht Schneider Faxen. Setzt sich das Buch als Dach auf den Kopf und grinst verschmitzt. Es ist sein Heimspiel.

Der weltbekannte und gefeierte Biennale- Künstler präsentiert in seiner Stadt und in dem Museum, das ihm so viel bedeutet, das Buch zu der Skulptur. Die konnte man von November 2008 bis September 2009 erklettern.

14 Meter hoch war Schneiders "END" am Museum Abteiberg. Durch den riesigen schwarzen Schlund verschwanden die Menschen erst in der Dunkelheit und gelangten nur vorsichtig tappend ins Museum. Durch einen Eingang, der extra in die Museumswand geschlagen wurde.

"Schade an einem solchen Projekt ist, dass es irgendwann verschwunden ist", sagt Susanne Titz. "Das war der Anstoß, einen Bildband über Schneiders verschiedene schwarze Arbeiten herauszugeben, um ein temporäres Projekt dauerhaft zu dokumentieren."

Der Band nimmt den Leser mit auf eine imaginäre Tour durch seine im "END" neu erschaffenen, schwarzen Räume. Im Buch führt Schneider den Betrachter dann auch zu seinen Räumen, die er im Museo d´arte contemporanea (Italien) und im Museum Franz Gertsch (Schweiz) erschaffen hat.

Schneider hat mehr als zehn Jahre daran gearbeitet, diese Räume in den Museen zu bauen. "Mir kommt es darauf an, Brüche zu erzeugen. Die Art, wie der Besucher ihm vertraute Museen wahrnimmt, soll sich ändern." Denn die Art und Weise, wie der Besucher ein Museum betrete, "ist von großer Bedeutung. Deshalb sollte sie immer neu durchdacht und ausgestaltet werden", sagt Schneider.

"Daher freue ich mich, dass ein Buch wie dieses überhaupt noch publiziert werden kann", sagt der 41-Jährige. "Darin steckt ein riesiger Aufwand für die geringe Auflage." Dass Schneider an dem Bildband viel liegt, zeigt sich daran, dass er fast alle der 250 Fotos selbst aufgenommen hat.