Big Air: In Gladbach steigt ein einzigartiges Spektakel
Im Dezember 2016 kommt die Elite des Snowboardens in die Stadt — die ARD will übertragen.
Die Snowboarder, die sich in der spektakulären Big Air-Disziplin für die Olympischen Spiele qualifizieren wollen, kommen nächstes Jahr ganz schön rum. Boston. Quebec. London. Istanbul. Pyeongchang. Mönchengladbach. Am 3. und 4. Dezember 2016. Zugegeben: In der Auflistung dieser Städte wäre Düsseldorf vielleicht noch folgerichtiger gewesen als Gladbach. Und tatsächlich haben die Veranstalter von Allrounder mit der Landeshauptstadt über die Austragung des großen Ski-Events verhandelt. Am Ende aber haben sie sich für Gladbach entschieden. Warum? Vielleicht, weil zu einem Big-Air-Event auch Live-Musik aus der Liga Sportfreunde Stiller oder Jan Delay gehört und Sparkassenpark-Chef Micki Hilgers die nötigen Kontakte und das nötige Know-How hat. Am Ende aber wohl vor allem deswegen: „Wir haben totale Lust, mal wieder was in Gladbach zu machen“, sagt August Pollen, Geschäftsführer von Allrounder.
Allrounder und Gladbach — das ist eine lange Geschichte mit Aufs und Abs. Allrounder wurde in Gladbach gegründet. Allrounder gelang mit dem Ski-Event die Hindenburgstraße herunter der wahrscheinlich größte Marketing-Coup in Sachen Schnee in der Diaspora. Allrunder hätte gerne die Ski-Halle in Gladbach gebaut und musste nach Neuss ausweichen. Doch das neue Kapitel toppt womöglich alles. „Das ist ein Hammer-Event. So etwas hat es in Deutschland noch nie gegeben“, sagte gestern Johannes Janz, ebenfalls Geschäftsführer von Allrounder.
Allerdings! Eine 43 Meter hohe und 120 Meter lange Rampe wird direkt neben dem Sparkassenpark, auf der anderen Straßenseite aufgebaut. 60 Weltklasse-Snowboarder, Männer wie Frauen, stürzen sich herunter, um dann von der Rampe aus spektakuläre Sprünge zu zeigen und im Sparkassenpark zu landen. Snowboard ist, legt man die Einschaltquoten der letzten Olympischen Spiele zugrunde, längst nicht nur cooler, sondern auch erfolgreicher als die meisten anderen Wintersportarten. Und die Veranstalterhaben den unschlagbaren Vorteil, nicht zwingend auf Berge angewiesen zu sein. „Wir bringen den Ski-Sport in die Städte“, sagte gestern Uwe Beier, der Race Director Snowboard der International Ski Federation (FIS).
Das wissen auch die öffentlich-rechtlichen Sender zu schätzen. Die ARD hat schon ihr Interesse bekundet, live aus dem Sparkassenpark zu übertragen, andere europäische Sender ebenfalls. Das macht die Suche nach Sponsoren einfacher. Um Zuschauer werden die Veranstalter wohl kaum buhlen müssen. 15 000 haben an jedem der beiden Tage im Stadion Platz. Sie bekommen außer spektakulären Sprüngen mit sportlichem Wert und einem Live-Konzert auch noch eine Wintersport-Area mit vielen Ausstellern und Après-Ski-Party geboten. „Wer in den Sparkassenpark kommt, wird in eine komplette Winterwelt eintauschen“, verspricht Micki Hilgers. Und das für relativ kleines Geld. Die Karten kosten inklusive aller Gebühren zwischen 38 und 45 Euro pro Tag, Kinder bis acht Jahren zahlen nichts. Der Vorverkauf beginnt heute — genau ein Jahr vor dem Event.
Allrounder will die Big-Air-Veranstaltung gerne zur regelmäßigen Einrichtung machen. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners wäre das mehr als recht: „Das ist absolut außergewöhnlich, ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Ich freue mich jetzt schon darauf.“
Karten und Infos unter:
www.big-x.de