Unwetter in Mönchengladbach Halbstündiger Sturm sorgt für Chaos

Update | Mönchengladbach · Einen Tag nach dem Gewitter mit Starkregen und Sturmböen wird das Ausmaß der Schäden bekannt. Feuerwehr, Mags und Polizei sind im Dauereinsatz. Welche Gebiete in der Stadt am stärksten betroffen sind und wo weiter Gefahren drohen.

Schweres Gerät ist am Freitagmorgen auf dem Parkplatz von Schloss Rheydt zugange. Mit Blick auf den Töpfermarkt und weil die Ritterstraße eine Zufahrtsstraße ist, wurde hier ein Schwerpunkt der Aufräumarbeiten gesetzt.

Foto: Carsten Pfarr

„Ich weiß gar nicht, wo wir anfangen sollen“, sagt ein Mags-Mitarbeiter. Sein Blick schweift über die großen Äste, die auf der Korschenbroicher Straße und den Wegen entlang der Niers liegen. Wenige hundert Meter weiter muss ein Baum gefällt werden. Das dafür benötigte Gerät aber ist gerade woanders im Einsatz. Es ist Freitagmorgen. Seit mehr als zwölf Stunden sind Feuerwehr, Polizei und Mags im Einsatz. Der Sturm am Donnerstag hat zwar nur etwa eine halbe Stunde gedauert – seine Folgen werden die Einsatzkräfte aber länger beschäftigen.

Noch ist das Ausmaß der Sturmschäden nicht bekannt. An allen Ecken und Enden in der Stadt gibt es Äste von den Wegen zu räumen. „Bis wir eine genaue Abschlussbilanz haben, wird es wahrscheinlich bis Montag dauern“, sagt Mags-Sprecherin Yvonne Tillmanns. Die Stadt hat vorsichtshalber den Sportplatz an der Schlossstraße in Rheydt und den Rasenplatz an der Straße „Puffkohlen“ gesperrt. Die Mags warnt davor, Wälder zu betreten und rät zur Vorsicht in Parks und auf Friedhöfen. „Umgestürzte Bäume und lose Äste können mehrere Tage nach Sturmereignissen eine Lebensgefahr darstellen“, heißt es von der Mags.

Besonders betroffen sind die Waldgebiete Schloss Rheydt, Volksgarten, Bungt und Hoppenbruch. Das bizarre dabei: Mancherorts sind reihenweise Bäume umgekippt und keine hundert Meter weiter ist nichts mehr. Das berichtet Lars Klausing von der Berufsfeuerwehr. Fallwinde hätten für Schneisen der Verwüstung gesorgt. Nach eigenen Angaben hat die Feuerwehr in der Zeit von 18 bis 1 Uhr insgesamt 205 Unwettereinsätze abgearbeitet. „Wir werden aber auch weiterhin Gefahrenstellen abfahren“, sagte Feuerwehrmann Klausing.

Ein Schwerpunkt war der Bereich um das Schloss Rheydt. Dort sind etliche Bäume in Mitleidenschaft gezogen worden. Große Äste und umgekippte Bäume blockierten die Ritterstraße, die Pferdmengesstraße und den Parkplatz. „Mit Blick auf den Töpfermarkt am Wochenende wurden hier die wichtigsten Bereiche freigeräumt“, teilt die Mags mit. Die Schlossstraße bleibt vorerst abgesperrt. Dort liegen Bäume quer und versperren die Fahrbahn.

Ein weiterer Schwerpunkt war, neben dem vorerst gesperrten Friedhof Giesenkirchen, zudem die Korschenbroicher Straße. Dort war am Donnerstag ein Baum auf einen Traktor gefallen. Zunächst sperrte die Polizei die Straße, später übernahmen Absperrgitter diese Aufgabe.

Dazu kamen überflutete Straßen und Keller. Laut NEW-Messstation in Rheindahlen fielen in einer Stunde 26 Liter Regen pro Quadratmeter. Weiter berichtete die Feuerwehr, dass an der Schleestraße ein hohler Baum auf die Fahrbahn zu stürzen drohte. Am Konstantinplatz wurde das Flachdach eines Mehrfamilienhauses weggeweht. An der Gasstraße musste ein Baum auf der Straße mit einem Kran beseitigt werden. Allein der Einsatz dort dauerte laut Feuerwehrchef Dirk Schattka vier Stunden.