Bildungspaket für Kinder kommt
Zum 1. Januar gibt es wohl Gutscheine für Nachhilfe, Mitgliedschaft in Vereinen oder Musikunterricht für den Nachwuchs aus Hartz-IV-Familien.
Mönchengladbach. Selten hat man den Sozialdezernenten der Stadt Mönchengladbach so uneingeschränkt positiv erlebt, wenn es um die Umsetzung neuer kostspieliger Maßnahmen geht. Das ist kein Wunder, denn meist lässt die Finanzlage der Stadt so etwas nicht zu.
Anders ist das beim Bildungspaket, das für Kinder aus armen Familien Sport-, Musikunterricht oder Nachhilfestunden bezahlbar machen soll. Hier übernimmt der Bund die Kosten - ein Grund zur Freude in der Sozialverwaltung der Stadt.
Sozialdezernent Michael Schmitz stellte dem Sozialausschuss in dessen Sitzung die fertigen Planungen vor. Der Zeitplan ist eng. Das Gesetz soll erst am 17. Dezember im Bundestag verabschiedet werden, aber bereits zum 1. Januar in Kraft treten.
Die Stadtverwaltung in Mönchengladbach will die Bildungsgutscheine selbst ausgeben und das nicht den Jobcentern überlassen, die sich ansonsten um die Belange von Hartz-IV-Empfängern kümmern.
"Wir wollen die Menschen aktivieren, damit möglichst jeder Berechtigte seine Ansprüche auch geltend macht", sagt Schmitz. "Daraus kann viel Positives für die Stadt entstehen."
Das geplante Bildungspaket umfasst folgende Leistungen: Die Kosten für eintägige Ausflüge - auch bei Kindergartenkindern - und Klassenfahrten werden übernommen. Nachhilfestunden werden bezahlt, wenn sie nötig sind, um das Klassenziel zu erreichen. Die Kosten für das Mittagessen in Horten, Kitas und Schulen werden bis auf einen geringen Eigenanteil der Eltern übernommen.
Für die Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben, also für Mitgliedschaften in Vereinen oder Musikunterricht, werden Gutscheine ausgestellt. Außerdem gibt es pauschal zum Schuljahresbeginn 70 Euro für Schulbedarf, zum Halbjahr nochmals 30 Euro. Diese Beträge sind die einzigen, die bar ausgezahlt werden.
