9.200 Gladbacher sind das Volk

Sie werden bei der Zählung persönlich befragt.

Mönchengladbach. "Es ist richtig spannend zu erfahren: Wie viele Leute sind wir denn eigentlich", sagt Andreas Wurff, Technischer Beigeordneter der Stadt, und meint das Ergebnis der Volkszählung, die 2011 das erste Mal nach 20 Jahren wieder für das Bundesgebiet und zum ersten Mal überhaupt für Gesamtdeutschland geplant ist.

In Gladbach ist die zuständige Erhebungsstelle bereits unter Leitung des zuständigen Dezernenten Wurff eingerichtet worden. Hier werden alle erfassten Daten unter besonderen Datenschutzauflagen gesammelt.

Mit dem von der EU vorgeschriebenen Zensus 2011 werden grundlegende Daten darüber ermittelt, wie viele Menschen in Mönchengladbach leben, wie sie wohnen und arbeiten: "Viele Bürger merken gar nicht, dass die Befragung stattfindet", verspricht Ulrich Wankum, stellvertretender Leiter der Erhebungsstelle.

Wie in ganz Deutschland werden die Daten auch in Gladbach durch ein neues Verfahren erhoben. Es wertet zum einen vorhandene Verwaltungsregister aus - dabei schwerpunktmäßig Meldedaten und Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Zum anderen werden alle Haus- und Wohnungseigentümer zu ihrem Eigentum befragt. Diese Fakten werden durch das statistische Landesamt NRW erhoben und in Gladbach nachbereitet.

Rund 70.000 Haus- und 127.000 Wohnungseigentümer erhalten in Gladbach einen Befragungsbogen.

Stichprobenartig werden die restlichen Haushalte befragt. Landesweit wurden zehn Prozent aller Haushalte nach bestimmten repräsentativen Merkmalen wie Alter, Beruf und Herkunft ausgewählt. In Mönchengladbach sind es lediglich drei Prozent der Bevölkerung und damit 9.200 Menschen, die Besuch von Interviewern erhalten: "Das hängt mit der relativ homogenen Bevölkerungsstruktur der Stadt zusammen", sagt der Technische Beigeordnete.

Die rund 200 Erhebungsbeauftragten werden besonders geschult und müssen Dienst- und Personalausweis zeigen können. Die Daten können im Internet, beim Interviewer oder in der Erfassungsstelle aufgenommen werden und bleiben anonym.

Die Stadt erhofft sich von der Volkszählung auch berichtigte amtliche Zahlen, um für die Zukunft genauer planen zu können. Infos zu Bevölkerung, Arbeitsmarkt und Wohnungen seien seit der letzten Volkszählung nicht mehr zuverlässig.