Dritte Auflage von Mordprozess um gewaltige Gasexplosion
Mönchengladbach/Düsseldorf. Sascha H. kennt den Gang zur Anklagebank. Mit starrer Miene nimmter Platz und vermeidet jeden Blick in den Zuschauerraum.
Zum drittenMal skizziert er seinen Lebenslauf, schildert dem Vorsitzenden Richter,wo er aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Wie er seineEx-Freundin Jasmin G. kennengelernt hatte und wie es eineinhalb Jahrespäter zu der verheerenden Gasexplosion in seiner Wohnung gekommen war.
Zweimal hatte das Mönchengladbacher Landgericht Sascha H. wegen Mordeszu lebenslanger Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof hob dieseEntscheidungen aber auf und verwies den Fall schließlich an dasDüsseldorfer Landgericht. Gestern war Prozessauftakt.
Der Angeklagte sagt aus, nur sich selbst mit dem Gas getötet haben zu wollen
Sascha H. war dahintergekommen, dass Jasmin G. ein Verhältnis mit einem gemeinsamen Freundhatte. In ihrem Beisein hatte er an der Heizung herumgeschraubt. LautJasmin G. hatte der Angeklagte angekündigt: "Wenn ich dich nicht habenkann, soll dich niemand haben." Gestern bestritt Sascha H., das gesagtzu haben.
Nach der Detonation habe Sascha H. erst sich und dann seine Ex-Freundinaus den Trümmern ausgebuddelt. Er habe gefragt, ob sie ihn noch liebeund bat, ihn nicht zu verraten. Laut Staatsanwaltschaft hatte Sascha H.laut nach dem Nachbarn gerufen. "Weil ich nicht wusste, ob er zu Hauseist", sagte der 24-Jährige. Im Gerichtssaal entschuldigte er sich beidessen Angehörigen. "Ich weiß, dass er ein guter Kerl war." Der Prozesswird fortgesetzt.