Blutspende: 500 Milliliter können Leben retten
Rotes Kreuz: Der Verband lud zur Abgabe in den Nordpark. Derzeit sind die Konserven in den Kliniken wieder mal knapp.
Mönchengladbach. Das VfL-Gebäude im Borussia-Park sieht aus wie eine Krankenstation: Auf den Betten liegen Menschen, Schwestern und Pfleger in weißen Kitteln und mit Spritzen laufen herum. Verletzte Fußballer werden hier allerdings nicht behandelt, und die "Patienten" auf den Liegen fühlen sich topfit. Sie sind in den Nordpark gekommen, um Blut zu spenden.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat zur Blutspende bei Borussia eingeladen. Ein ungewöhnlicher Ort für solche Aktionen, weiß Gabriele Hoch, beim DRK-Blutspendedienst zuständig für Öffentlichkeitsarbeit: "Aber wir müssen auf unsere Aktionen aufmerksam machen. Im Sommer sind viele Menschen im Urlaub, und die Blutkonserven in den Krankenhäusern werden knapp. Dabei ist Blut lebensrettend, zum Beispiel für Unfallpatienten", erklärt sie.
Der Verband müsse täglich etwa 750 Arztpraxen und Krankenhäuser am Niederrhein mit Blutkonserven versorgen. "Blut kann bei Kühlschranktemperatur drei bis fünf Tage gelagert werden, deshalb brauchen wir ständig frisches", so Hoch.
Michael Hecken ist zum sechsten Mal dem Aufruf des DRK gefolgt. Der 26-Jährige weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, Blut abzugeben. "Mein Vater wäre ohne eine Blutspende gestorben", erzählt er. Er ist ganz entspannt, als Krankenschwester Ruth Jeromin ihm einen Zugang in die Armvene legt. "Man merkt gar nichts, und nach zehn Minuten ist es vorbei", sagt er.
500 Milliliter Blut braucht das DRK-Team von jedem Spender. Die Beutel, die gefüllt werden, sind auf einer Kipp-Waage in ständiger Bewegung. "Damit das Blut nicht gerinnt", erklärt Jeromin. Wenn die Menge erreicht ist, ertönt ein Signal. Bei Michael Hecken sind nach fünf Minuten schon fast 300 Milliliter voll. "Wichtig ist, dass der ,Patient’ nach der Spende noch ein paar Minuten liegen bleibt, das ist besser für den Kreislauf", sagt Jeromin.