Der gelbe Riese spart beim Service
In der Sommerzeit wird montags lediglich die Tagespost in die Schlitze geschoben, sagen Briefträger.
Mönchengladbach. Die Post hat im Sommer den Service eingeschränkt. Das bekommen ihre Kunden in Rheydt oder in Neuwerk zu spüren. Zusteller, die ihren Namen nicht veröffentlichen möchten, sagen: "Jetzt in den Sommerferien stellen wir montags nur die Tagespost zu, ab Dienstag läuft es dann wieder normal." Tagespost, das sind aktuelle Sendungen wie Zeitungen und Briefe. Werbesendungen, Zeitschriften usw. fallen nicht unter die Kategorie Tagespost.
Außerdem hat die Postdirektion ihre rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu verdonnert, derzeit nicht einen, sondern gleich zwei Bezirke zu bedienen: hauptsächlich angrenzende Bereiche. So fängt man Urlaubszeiten der Mitarbeiter auf und reduziere die Kosten. Das führt aber dazu, dass viele Kunden die Post erst verspätet bekommen. Oder erst einen Tag später.
Für den Düsseldorfer Post-Sprecher Dieter Pietruck ist die laut gewordene Kritik über den Service des gelben Dienstleisters nicht nachvollziehbar. Es stimme zwar, dass wegen des geringen "postalischen Aufkommens" gerade während der Sommermonate die "Statt eins mach zwei"-Regelung eingeführt wurde.
Aber bei der Zustellung habe sich nichts geändert. Auch Zeitschriften wie montags herauskommende Nachrichtenmagazine würden "wie gewohnt und damit pünktlich" zugestellt. Bei Werbepost habe man bis zum Ausliefern vier Tage Zeit. "Das ist mit den Kunden so vereinbart, die erhalten ja entsprechende Rabatte", sagt der Sprecher der Post AG.
Pietruck gesteht, dass auch die Post die Krise spüre. Immer mehr Leute kommunizierten per e-mal bzw. Fax. Was zu weniger Brief-Aufkommen führt. Der Sprecher sagt: "Im Moment ist das Zustellvolumen um etwa 80 Prozent gesunken. Wir müssen daher sparen und werden weitere Maßnahmen ergreifen müssen." Die wiederum wolle man nicht öffentlich machen. Der Kunde werde darunter "kaum leiden müssen".
Der Gladbacher Postbereich ist neben dem Stadtgebiet Mönchengladbach für Erkelenz, Jüchen und Korschenbroich zuständig. Bezogen auf die Jahresmenge, lieferten die Mitarbeiter täglich rund 200000 Briefe aus.