Bully lässt in Gladbach casten
Knapp 620 Menschen im Alter von einem Jahr bis 80 Jahren wollen im neuen Herbig-Film mitspielen.
Mönchengladbach. Sophie ist an der Reihe. Sie gibt ihren Anmeldezettel ab, bekommt eine Casting-Nummer, danach geht es zum Fotografen, der an diesem Tag schon viele große und kleine Kandidaten abgelichtet hat. Gleich danach hat Casting-Agentur-Leiter Gregor Weber Sophie schon entdeckt, sie habe russische Gesichtszüge, perfekt für eine bestimmte Szene.
Im neuen Film von Bully Herbig dabei sein, wollten 620 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Region. Sie alle kamen zum Casting der Filmagentur Eick im Auftrag von Bavaria Pictures in der Sporthalle des GHTC.
"Wir sind gerne wieder nach Gladbach gekommen, da die Leute hier lustig und aufgeschlossen sind", sagt Delia Eick, Agenturchefin der Filmagentur Eick. Es gäbe einen einfachen Grund, warum nicht in Köln gecastet wird, wo auch der Film gedreht werden soll. Denn die Gladbacher seien noch nicht so "benutzt" wie viele Kölner, die schon in einigen Fernsehformaten mitgespielt hätten. "Da kommen immer die gleichen zum Casting und das ist für die Regie irgendwann uninteressant." So wurde also gestern in Gladbach für den neuen Film "Hotel Lux" von Michael (Bully) Herbig gecastet. Es kamen potenzielle Schauspieler im Alter zwischen einem Jahr und 80 Jahren.
Darunter auch Tom (12) mit seinem Freund Tobias (12) aus Mönchengladbach. Tobias stellt klar, dass es Toms Idee war, zum Casting zu gehen. Aber jetzt sei es auch okay, schließlich bestehe ja die Chance, mit Bully vor der Kamera zu stehen.
Die beiden stehen in einer langen Schlange vor einem Vorhang. Jedes Mal, wenn der sich bewegt, schauen alle gespannt, ob Delia Eick oder jemand anderes von der Crew hervorkommt und die nächste Gruppe zum Casting ruft. Manche haben das Glück, dass die Agenturchefin sie aus der Schlange herausholt, da sie genau auf eine bestimmte Rolle passen könnten.
Für alle anderen heißt es, mindestens eine Stunde warten. Wem das zu lange dauert, der kann sich noch online bewerben. "Dass empfehle ich auch allen, die jetzt hier sind, da sich so die Chance, von der Regie entdeckt zu werden, verdoppelt", sagt Eick.
Aufgeregt warten auch Alessa Terstappes (21) und Katharina Netzer (19): "Wir haben uns spontan entschlossen herzukommen." Gregor Weber macht klar: "Wichtig ist, dass die Kandidaten keine Piercings und Tattoos haben und am besten auch bereit sind, sich die Haare bis zum Drehstart nicht mehr schneiden zu lassen." Allen, die nicht für den Bully-Streifen genommen werden, bleibt der Trost, dass sie von der Agentur für eventuelle spätere Einsätze gespeichert sind.