Bundestagswahl 2021 in Mönchengladbach Kandidaten äußern sich zu Europa
Rheydt · In der Hauptkirche diskutierten Bundestagsbewerber Positionen ihrer Europapolitik.
. Das Fazit von Nicole Wagner nach der Informationsveranstaltung zur europäischen Dimension der Bundestagswahl mit Bundestagskandidaten in der Hauptkirche am Rheydter Markt stand im Prinzip schon vorher fest. Es handele sich um ein „komplexes Thema“, meinte die Moderatorin der von der Philippus-Akademie des Evangelischen Kirchenkreises Gladbach-Neuss und Pulse of Europe Mönchengladbach organisierten Diskussionsrunde vor der Wahl am 26. September.
Ihre politischen Schwerpunkte verrieten mehrere Direktkandidaten und weitere Politiker. Europa sei zwar nicht der Nabel der Welt, habe aber ein starkes Wirtschafts- und Sozialsystem, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Günter Krings. „Europa muss wettbewerbsfähig bleiben“, forderte er. Auch wenn in Einzelpunkten Europa kritisch zu hinterfragen sei, stehe die Gemeinschaft als eine Friedensunion außer Frage. Diese Situation zu erhalten sei wichtig, damit Klimaschutz und Menschenrechte gewahrt werden können.
Grünen-Kandidatin meldet sich von Abbaukante im Tagebau
Seine Bundestagskollegin Gülistan Yüksel (SPD) zeigte die grenzüberschreitenden Probleme auf: Das Coronavirus macht nicht an Schranken Halt, der Klimawandel stoppt nicht vor einem Zöllner, Flüchtende dürfen nicht durch Abschottung abgewiesen werden. Europa als „erfolgreichstes Friedensmodell der Welt“ brauche endlich entscheidungsfähige Strukturen, bei denen nationale Interessen nicht Vorrang haben vor den europäischen.
Direkt von der Abbaukante des Braunkohletagebaus meldete sich in einer Videoschaltung Kathrin Henneberger. Die Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, die dort an einer Protestaktion teilnahm, meinte, es gebe keinen besseren Ort als diesen, um über Europa zu sprechen. Garzweiler II als größte CO2-Quelle Europas sei ein Symbol für die europaweite Klimakrise. FDP-Kandidat Peter König versicherte, die FDP stehe zu Europa. Dazu gehören auch eine gemeinsame Klimapolitik, eine gemeinsame Außenpolitik und eine gemeinsame Sicherheitspolitik. Große Probleme und eine schwierige Zukunft sieht Annette Schrader-Schoutz, Kandidatin der Freien Wähler, auf Europa und die Menschen zukommen. Sie spielte damit auf die Stellung der Gemeinschaft in der Welt an. China, Russland und die USA würden die Regeln des Miteinanders bestimmen. Europa habe kein Mitspracherecht, weil es keine Einheit gebe. Wichtig sei es, endlich eine europäische Verfassung auf den Weg zu bringen.