CDU-Frust und Ampel-Schelte
Schlegelmilch ermuntert zu mehr Leichtigkeit.
Mönchengladbach. Der Verlust der Macht schmerzt. Der neue CDU-Fraktionschef Hans Peter Schlegelmilch meint zwar, mit der Kommunalwahl im August sei die lange "Erfolgsstory der CDU jäh, aber nur unterbrochen worden", jedoch haben sich die Christdemokraten noch nicht an ihre Oppositionsrolle gewöhnt. Das wurde in der außerordentlichen Mitgliederversammlung deutlich, in der es um die Aufarbeitung des CDU-Betrugsskandals ging .
So warnt der junge Unternehmer Schlegelmilch ("es ist nun mal so, wie es ist") davor, in Resignation zu verfallen. Er appelliert an die Parteifreunde, die Oppositionsrolle anzunehmen. Hier sei mehr Leichtigkeit und Zuversicht nötig, "immerhin sind wir die bürgerliche Mitte". Die Partei werde intensiver in die Fraktionsarbeit eingebunden. Und umgekehrt.
Der Ampelkoalition aus SPD, FDP und Bündnis-Grünen stellt Schlegelmilch ein Zeugnis aus, das zu keiner Versetzung reicht. Ein wirksameres Betäubungsmittel als die Ampel gebe es nicht, sagt er. "Und sie ist jetzt schon verbraucht." Eher beschämend sei, dass der Haupt-Gemeindebeamte (gemeint ist OB Norbert Bude, SPD) vieles zur Chefsache mache.
Doch dann komme nichts mehr. Werde es unangenehm, müssten die CDU-Wahlbeamten (Gert Fischer und Peter Holzenleuchter) ran. Dass von den über 32 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket 2 "nur fünf bis zehn Prozent" ausgegeben worden seien, sei schlecht für das Gladbacher Handwerk.
Zu knabbern hat die CDU daran, dass es schon bald einen grünen Beigeordneten gibt, der u.a. für die Stadtplanung zuständig ist. Schlegelmilch: "Es ist zum Weinen, aber wenigstens werden uns vor der Stadtratssitzung Anfang März noch geeignete Kandidaten vorgestellt."
Der/die Neue kommt für Helmut Hormes, am 3. März wählt die Ampel seinen Nachfolger. Einen Grünen.
Parteichef Norbert Post, der sich für diesen Posten nicht mehr bewirbt, will unbedingt die "erfolgreiche schwarz-gelbe Politik" in Düsseldorf fortsetzen. Er kandidiert bei den Landtagswahlen im Mai in MG-Nord. MG-Süd-Kandidat Michael Schroeren (CDU) kam erst gar nicht zu der Mitgliederrunde.