CDU-Karussell: Es gibt mehrere Kandidaten für die Landtagswahl

Gesucht wird unter anderem der Nachfolger von Norbert Post.

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Nun ist die CDU also tatsächlich in der komfortablen Situation, zwei neue Landtagskandidaten für die Wahl im Mai 2017 zu küren — und dafür deutlich mehr Bewerber zu haben, die man sich für diese Posten vorstellen kann. Der Kreisparteivorsitzende Günter Krings hat alle Interessenten gebeten, sich bis Ende März zu erklären. Seither nutzt manch einer seine Flatrate weidlich aus. Es wird telefoniert, taktiert, spekuliert. Dabei ist das Feld vergleichsweise klar sortiert.

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Das gilt besonders im Süden. Dort gibt es mit Frank Boss und Petra Heinen-Dauber zwei ernsthaft in Frage kommende Kandidaten. Der Gedanke, eine Frau antreten zu lassen — erst recht, falls der Gegenkandidat Hans-Willi Körfges heißen sollte — hat was. Zumal Heinen-Dauber als Kümmerin im Süden geschätzt wird. Doch Frank Boss, im Land durch seine Tätigkeit beim Landschaftsverband Rheinland bestens vernetzt und mit allen politischen Wassern gewaschen, erfüllt so sehr alle Kriterien an einen Landtagskandidaten, dass es fahrlässig wäre, ihn nicht zu nominieren.

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Boss ist seit Jahren immer im Gespräch, wenn es um höhere Weihen geht. Er war auch eine Alternative zu Hans Wilhelm Reiners fürs Oberbürgermeisteramt, hat aber stets rechtzeitig zurückgezogen, wenn er merkte, dass ein anderer Kandidat intern mehr Zustimmung fand. Die Lehren aus der Giesenkirchen 2015-Scharte, die ihn lange als Repräsentant der „alten CDU“ erscheinen ließ, hat er gezogen. Boss genießt parteiintern so viel Ansehen wie noch nie, ist längst wichtiger Repräsentant der „neuen CDU“. Er dürfte der einzige sein, der den Süden tatsächlich für die CDU holen könnte.

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Viel spannender ist die Kandidaten-Frage im Norden. Und das nicht nur, weil es um die großen Schuhe von Norbert Post geht, dem Bilderbuch-Landtagsabgeordneten mit großem Wahlkämpfer-Herz. Alle vier, die in der Diskussion sind, würden ackern müssen, um sich breiten Teilen des Wahlvolks bekanntzumachen. Keiner hat erkennbar die Nase vorn. Mit Dieter Breymann und Annette Bonin stehen zwei arrivierte Aspiranten den beiden deutlich Jüngeren Jochen Klenner und Martin Heinen gegenüber. Alle vier haben das Zeug für den Landtag. Jochen Klenner hat sich als Geschäftsführer der CDU in den vergangenen Jahren so viel Ansehen quer durch die Partei erworben, dass er mit Vorteilen in die Kandidaten-Kür startet. Günter Krings schätzt Jochen Klenner. Das gibt diesem zusätzlichen Rückenwind. Doch auch Dieter Breymann hätte gewiss gute Chancen, wenn er seine Kandidatur mit entsprechender Verve vorantreiben sollte.

Bei der SPD dürfte man die jüngsten Entwicklungen bei der CDU aufmerksam registrieren. Urplötzlich liegen die Sozialdemokraten im Norden nicht per se aussichtslos im Hintertreffen — und bräuchten deswegen eine denkbar zugkräftige Kandidatin. Ob das für Angela Tillmann spricht, die gerade als Nachrückerin in den Landtag gerutscht ist, wird die SPD wohl in den kommenden Wochen zu diskutieren haben. Beide Parteien werden ihre Kandidaten im Juni bestimmen. Während die SPD Delegierte darüber entscheiden lässt, sind bei den Christdemokraten alle Mitglieder wahlberechtigt.